Nichtsdestoweniger waren sie in der Lage, einen Transport zu bilden. Es dauerte 84 Tage, um die Deportationsliste zu erstellen – viel länger als bei den früheren Transporten. Auch Juden, die einen größeren Zeitraum im Lager Mechelen verbracht hatten, wurden auf die Deportationsliste für den Transport vom 4. April (XXIV) gesetzt.
Unter den Deportierten befanden sich 14 Juden, die bereits 1942 ins Lager gekommen waren, und 92, die seit 1943 dort einsaßen. Eine „Sonderliste“ enthielt die Namen von 20 Deportierten, denen die Flucht von früheren Transporten gelungen war, dann aber wieder eingefangen wurden. Ihr Zugabteil sollte diesmal noch sorgsamer bewacht werden. Die übrigen 520 Juden wurden einzeln oder in kleineren Gruppen ins Lager gebracht. Viele von ihnen waren im Versteck festgenommen worden.
Eine von ihnen, Paula Littauer, war von Berlin nach Brüssel geflohen. In ihrem Kriegstagebuch schreibt sie über ihre Verhaftung durch die Gestapo am 14. März. Zuerst wurde sie in einen Keller in der Brüsseler Avenue Louise gebracht, wo man sie gemeinsam mit 18 anderen Juden einsperrte. Dann wurden sie mit einem Lastwagen ins Lager Mechelen gefahren. Die Bedingungen im Lager hatten sich ein wenig verbessert, nachdem der frühere Lagerkommandant, SS-Sturmbannführer Philip Schmitt, im März 1943 durch Johannes Frank ersetzt worden war. Dennoch wurden die Insassen weiter erniedrigt. Littauer schreibt:...
BdS Belgien und Nordfrankreich - Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD für den Bereich des Militärbefehlshabers in Belgien und Nordfrankreich in Brüssel