Transport XXV von Caserne Dossin(Malines-Mechelen), Lager, Belgien nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 19/05/1944

Transport XXV von Mechelen nach Auschwitz fuhr am 19. Mai 1944 ab und umfasste 508 Deportierte (257 Männer und 251 Frauen). Er war der zweitletzte aller Massentransporte von Mechelen nach Auschwitz. Die deutschen Behörden brauchten 45 Tage, um den Transport zusammenzustellen, nachdem die Brüsseler Sipo-SD-Dienststelle ihre Anstrengungen hinsichtlich der Verhaftung von Juden intensiviert hatte. Ehlers unterrichtete seine Judenreferate, das RSHA habe befohlen, mit neuer Verve Juden zu verhaften; dies geht aus einem Brief an die Lütticher Zweigstelle vom 22. März hervor. Die Sipo-SD-Mannschaften in Belgien strengten sich an, dem gerecht zu werden. SS-Hauptscharführer Felix Weidman, der die Brüsseler Dienstelle zwischen Oktober 1943 und März 1944 leitete (die früheren Leiter Kurt Asche und Fritz Erdmann wurden wegen Bestechung entlassen), gab nach dem Krieg zu Protokoll, dass im Frühjahr 1944 die meisten seiner Männer mit Außendienstaufgaben überladen waren und selbst des Nachts Juden verhafteten.
Bis August 1944 zwang die Sipo-SD die AJB dazu, unablässig neue Namenslisten zu liefern, um die Verhaftung jener Gruppen sicherzustellen und zu erleichtern, die bis dahin weitgehend von der Deportation ausgenommen waren. Dazu zählten belgische Juden, die mit Nichtjuden verheiratet waren.
Die Deportierten wurden entweder einzeln oder in kleinen Gruppen ins Durchgangslager Mechelen gebracht. Wie bei allen vorherigen Transporten durchliefen sie zuerst ein Registrierungsverfahren und erhielten eine Erkennungsmarke. Alle Wertsachen wurden konfisziert, und danach folgte eine erniedrigende Leibesvisitation, bei der Frauen und Männer sich im selben Raum voreinander ausziehen mussten. Im Prozess gegen den früheren Personal- und Verwaltungsleiter des Lagers, SS-Sturmscharführer Max Boden, im Jahr 1950 bezeugten Überlebende, dass viele Frauen missbraucht wurden....