Transport von Westerbork, Lager, Niederlande nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 05/10/1942

Transport
Departure Date 05/10/1942 Arrival Date 07/10/1942
Westerbork,Lager,Niederlande
Fussmarsch
LKWs
Bahnhof Hooghalen
Personenzug
Auschwitz Birkenau,Vernichtungslager,Polen
Mitte August 1942 einigten sich die deutschen Behörden darauf, staatenlose Juden (beispielsweise Deutsche) vor einheimischen Juden zu deportieren. Ebenfalls Mitte August bestellte der Leiter des Judenreferats in den Niederlanden, Wilhelm Zöpf, den Leiter des Sicherdiensts in Amsterdam, Willy Lages, sowie den Leiter der Zentralstelle, Ferdinand aus der Fünften zu sich. Zöpf befahl im Namen von Harster, Juden nun direkt in ihren Wohnungen durch SIPO- und Zentralstellenpersonal festnehmen zu lassen. Zur gleichen Zeit waren immer weniger Juden gewillt, mit den Nazis zu kooperieren und sich an Sammelstellen oder Bahnhöfen einzufinden, um ihrer Einberufung zum 'Arbeitseinsatz' in Deutschland zu folgen (so die euphemistische Bezeichnung für Deportation, was viele zu ahnen begannen). Zöpfs Befehl wurde zum ersten Mal in der Nacht vom 1. September umgesetzt. Das Amsterdamer Polizeibataillon (bis zum 2. Oktober geleitet vom Amsterdamer Polizeichef Sybren Tulp) führte eine neue Methode ein, um die vom RSHA geforderte Quote an Deportierten zu erreichen. Bis dahin waren die Juden schriftlich über ihre Deportation benachrichtigt worden. Von nun an wurden sie während der abendlichen Sperrstunde aus ihren Wohnungen geholt. Die Polizei arbeitete mit Adresslisten, die sie von der Zentralstelle erhalten hatte und die auf Unterlagen des Judenrats fußten. In dieser neuen Deportationsphase stieg die Anzahl der Deportierten deutlich gegenüber August an. Dies gilt insbesondere für Amsterdam, wo auch tagsüber Razzien stattfanden. Am 2. September wurde eine Liste mit Informationen über das erlaubte Gepäck, wie u.a. ein Koffer, Arbeitsschuhe, eine Essschüssel, Essensvorräte für drei Tage – so wurde die Deportation als Arbeitseinsatz getarnt – im "Joodsche Weekblad" veröffentlicht, der einzigen in den Niederlanden erlaubten und vom Jüdischen Rat herausgegebenen jüdischen Zeitung. Angesichts der massiven Razzien und auf Bitte von Tulp, fragte Rauter seine Institution in einer Hausmitteilung vom 17. September, monatlich und auf einer regulären Basis 10.000 Liter Benzin für die Amsterdamer Polizei bereit zu stellen. Im September führten die deutschen Behörden ein System von Ausnahmeregelungen ein, sogenannte Sperren, die die Deportation unter Umständen verzögerten. Eine Ausnahme beantragen konnten Juden, die von den deutschen Behörden als nützlich betrachtet wurden, wie bspw. Angehörige des Joodse Raad, Juden mit ausgewählter ausländischer Staatsbürgerschaft, die für einen späteren Austausch mit deutschen Staatsangehörigen vorgesehen waren, Juden, deren Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinde von den Nazis angezweifelt wurde, wie die portugiesischen Juden (Sephardim), zum Christentum konvertierte, mit Nichtjuden verheiratete sowie Juden, die in der Rüstungs- oder Diamantenindustrie arbeiteten....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : min: 2012,max: 2224
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : min: 1462,max: 1674
    Date of Departure : 05/10/1942
    Ankunftsdatum : 07/10/1942
    Artikel ID : 6506848