Transport von Westerbork, Lager, Niederlande nach Bergen Belsen, Lager, Deutsches Reich am 31/07/1944

Transport
Departure Date 31/07/1944 Arrival Date 31/07/1944
Westerbork,Lager,Niederlande
Personenzug
Bergen Belsen,Lager,Deutsches Reich
Mit der Landung alliierter Verbände in der Normandie am 6. Juni 1944 und der Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte durch die Rote Armee im Verlauf des Sommers hatte sich die Lage Nazideutschlands drastisch verschlechtert. Nationalsozialistische Behörden unternahmen trotzdem weiterhin alle Anstrengungen, um die in den Niederlanden verbliebenen Juden zu deportieren.
Am 31. Juli 1944 verließen zwei Transporte Westerbork: einer nach Bergen-Belsen und der andere nach Theresienstadt. Es ist anzunehmen, dass sie den gleichen Zug benutzten, weil die Deportationslisten beider Transporte im SS-Archiv der Niederlande nebeneinander abgeheftet wurden. Darüber hinaus ist es bekannt, dass frühere Transporte gleicher Art verbunden wurden, um die Benutzung an Zügen zu sparen und somit den vom Judenreferat des RSHA am 21. Februar 1943 an alle Gestapoleitstelle im Reich gesandten Richtlinien zu folgen. Gemäß dieser Richtlinien sollten u.a. kleine Transporte (weniger als 400 Personen) in besonderen Waggons an fahrplanmäßige Züge gekoppelt werden. Dennoch gibt es keinen Hinweis darauf, dass solche Züge für diese Transporte benutzt wurden. Diese Deportationen zusammen bestanden aus nur 391 Passagiere – 178 Personen nach Bergen-Belsen und 213 nach Theresienstadt. Der Zug bestand scheinbar aus Personen- und Güterwaggons.
Am 4. August 1944 schickte Westerbork-Kommandant Konrad Gemmeker an den Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) in den Niederlanden Hanns Albin Rauter die Deportationslisten beider Transporte. Am 9. August sandte Rauter an die Kommandantur Bergen-Belsens fünf Listen mit den Namen der dorthin deportierten Juden – darunter 47 Kinder. Die Deportierten fielen unter einige verschiedene Kategorien: 23 Juden waren im Besitz von Palästina-Zertifikaten; 131 (in zwei separaten Listen) Juden "mit Beziehungen zum feindlichen Ausland, die als Geiseln, politisches oder wirtschaftliches Druckmittel brauchbar sein können"; 8 "Diamantjuden" samt ihrer Familien; und 17 Juden, von denen die meisten ausländische Pässe besaßen – 11 von ihnen hatten südamerikanische Pässe. Am 8. August 1944 schrieb Slottke an Karl Rahm, den Kommandant von Theresienstadt, einen Brief über die Deportierten im Transport vom 31. Juli. Demzufolge "sollten Juden im Besitz von Pässen südamerikanischer Staaten, z.B. Honduras, Ecuador, Paraguay usw." Theresienstadt erreichen, so seien die Pässe als gegenstandslos zu betrachten, denn es handele sich um sogenannte Gefälligkeitspässe....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Date of Departure : 31/07/1944
    Ankunftsdatum : 31/07/1944
    Artikel ID : 5093641