Zwei Tage später wurde ein weiterer Transport von Luxemburg nach Theresienstadt geleitet, der von Kriminalsekretär Otto Schmalz, Leiter des Judenreferats vom Einsatzkommando Luxemburg organisiert und durchgeführt wurde. Der Deportationszug, den die Reichsbahn zur Verfügung gestellt hatte, bestand aus Güterwaggons und einem Passagierwagen für die Wachmannschaft: acht Mitglieder des Reservepolizeibatallions 124.
Schmalz kündigte Alfred Oppenheimer, dem Vorsitzenden des Luxemburger Ältestenrats der Juden den Transport an, der die Deportation den Juden ankündigen musste, die man für den Transport vorgesehen hatte und die in der Sammelstelle im Kloster Fünfbrunnen interniert waren. Eine Kopie der Deportationsliste wurde an die Abteilung Iva der Zivilverwaltung Luxemburg (CdZ) gegeben, die das Eigentum der Deportierten beschlagnahmte, es zum Kauf anbot oder anderweitig nutzte. Die Deportierten sollten einen Koffer oder Rucksack mitbringen, zwei Matratzen, zwei Wolldecken, Kleidung, Verpflegung für acht Tage, Besteck und 50 Reichsmark, die die Transportkosten abdecken sollten. Wer sich nicht zum Transport meldete oder gegen Sicherheitsauflagen verstieß, dem wurde die Deportation in ein Konzentrationslager angedroht.
Dieser Luxemburger Transport, wie die anderen vor ihm, fuhr von der Sammelstelle Fünfbrunnen ab. Zwischen 157 und 159 Juden wurden mit diesem Zug verschleppt, im Alter von zwei bis 87 Jahren. Fünf der Deportierten waren Patienten der psychiatrischen Klinik Ettelbrück, die als transportfähig klassifiziert worden waren sowie rund zwanzig Patienten aus Kuranstalten in Luxemburg. Viele Juden wurden willkürlich ausgewählt; das Ziel der NS-Behörden war, die unterschiedlichen jüdischen Einrichtungen zu zerstören. Ehepaare wurden voneinander getrennt. Ernst Geiersthöfer beispielsweise wurde mit diesem Transport im Jahr 1942 deportiert, seine Frau Irma am 6. April 1943....