Transport von Luxembourg, Luxemburg nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 12/07/1942

Transport
Departure Date 12/07/1942
Fünfbrunnen, Kloster im Norden von Luxemburg
An den fahrplanmässigen Personenzug angehängter Waggon
Auschwitz Birkenau,Vernichtungslager,Polen
Am 4. Juni 1942 erließ das RSHA Richtlinien für die Durchführung der Transporte während dieses Zeitraums. Offenbar verschickte das Einsatzkommando Luxemburg (EK) auf der Grundlage dieser Richtlinien am 12. Juli 1942 einen Transport von der Sammelstelle im Kloster Fünfbrunnen. In einem Protokoll vom 7. Dezember 1960, während des Eichmann-Prozesses sagte Alfred Oppenheimer als Zeuge für den Vorsitz im Ältestenrat der Luxemburger Juden aus, dass sein Transport als Teil einer Reihe von Strafmaßnahmen zusammengestellt worden war, die der Gestapo-Befehlshaber in Luxemburg, Fritz Hartmann gegen die luxemburgischen Juden verhängt hatte. Hartmann hätte die Juden gerne in ein KZ deportiert, suchte aber im RSHA um eine Genehmigung nach, da er nicht die Befugnis hatte, solche Entscheidungen zu treffen. Nachdem er die Erlaubnis dazu erhielt und die Vorgaben des RSHA eingetroffen waren, wurden diese Deportierten in einem Sammeltransport verschickt, der Auschwitz anscheinend erreichte. Organisation und Durchführung lagen, wie sonst üblich, in der Verantwortung von Kriminalsekretär Otto Schmalz, zuständig für jüdische Angelegenheiten im EK der Sipo und des SD Luxemburg. Die Liste der Deportierten wurde auch an die Abteilung IVa der Zivilverwaltung weitergeleitet, der Christian Neugebauer vorstand. Neugebauer war u.a. zuständig für die Beschlagnahme und den Verkauf des Vermögens der Deportierten. Diese beiden Nazi-Apparate arbeiteten in allen Fragen der Organisation und Durchführung von Judentransporten zusammen.
Am 7. Juli 1942 erhielt Oppenheimer Informationen über den bevorstehenden Sammeltransport: es würden Juden von mehreren Städten aufgelesen und einem Zug angehängt werden, der von Chemnitz aus in den Osten fuhr. Am 8. Juli benachrichtigte Oppenheimer seine Gemeinde über den bevorstehenden Transport und sandte denjenigen, die für die Deportation vorgesehen waren, folgende Aufforderung, die ihm vom EK übergeben worden war:
“Das Einsatzkommando der Sipo hat angekündigt, dass Ihr auf einer Liste von Personen steht, die für die Evakuierung vorgesehen sind und wir möchten Euch das Folgende empfehlen: Bringt Verpflegung für vier Tage mit. Wir werden Essenspakete vorbereiten, um Euch bei den ersten Tagen nach der Aussiedlung zu helfen. Dieses Paket, dass wir aus Luxemburg bereitstellen, beinhaltet folgende Grundnahrungsmittel: ein Kilogramm Mehl, ein halbes Kilogramm Marmelade, ein halbes Kilogramm Mehl, 2,5 Kilogramm Brot, 250 Gramm Nudeln, 250 Gramm Erbsen, 500 Gramm Zucker, eine Wurst, zwei Suppenwürfel, ein bisschen Salz, Zitronensaft, getrocknetes Gemüse, Schädlingsbekämpfungsmittel, Medizin [...]; markiert Eure Rucksäcke und Koffer mit Eurem Namen, damit sie nicht vertauscht werden [...]. Neben Kleidung sollte jede(r) ein Kopfkissen, zwei Wolldecken oder ein Federbett und eine Wolldecke mitbringen [...]. Der Transport wird Chemnitz am 13. Juli um Mitternacht verlassen. Vor dem Transport müsst Ihr euch bei der Polizei und dem Ernährungsamt melden, die Vorladung bestätigen und Euch registrieren lassen. Jede Person bringt 50 Reichsmark mit.[…].”...
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : 24,
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : 300,
    Date of Departure : 12/07/1942
    Artikel ID : 5092807