Transport 32, Zug 901/27 von Drancy, Lager, Frankreich nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 14/09/1942

Transport
Departure Date 14/09/1942 Arrival Date 16/09/1942
Vom 4. September 1942 an wurden all jene Juden, die in Südfrankreich verhaftet oder in anderen Lagern eingesperrt worden waren, nach Rivesaltes geschickt, um sie dort für ihre Deportation nach Drancy und schließlich nach Auschwitz vorzubereiten. Insofern erfüllte Rivesaltes im Süden Frankreichs eine ähnliche Funktion wie Drancy in der besetzten Zone. Die Juden wurden gewöhnlich zuhause festgenommen, wie sich auch Simon Ginbaud in seinen Memoiren erinnert. Ginbaud, in Polen gebürtig, immigrierte vor Kriegsausbruch mit seiner Familie nach Paris. Anders als seine Eltern und Schwestern war es ihm gelungen, früheren Verhaftungsaktionen zu entgehen. Am 26. August 1942 wurden er und sein Bruder Henri jedoch in der unbesetzten Zone (zone libre) verhaftet. Gut zwei Wochen nach ihrer Ankunft in Drancy, am 14. September 1942, wurden beide auf dem 32. Transport nach Auschwitz geschickt. Grinbaud schildert seine Festnahme und die Deportation: „Früh am Morgen klopften zwei Polizisten mit einer Liste in der Hand an die Tür.“ Sie befahlen Grinbaud und seinem Bruder, „eine Decke und Besteck zu nehmen und ihnen zu folgen […] auf der Straße wartete ein Lastwagen mit vergitterten Fenstern.“ Nach ihrer Festnahme wurden sie auf die Polizeistation gebracht und von dort zu einer lokalen Sammelstelle. „Vor der Polizeistation wartete ein abgedeckter Lastwagen auf uns, bereit zur Abfahrt.“ Die Juden erhielten keinerlei Lebensmittel, nachdem sie auf die Lastwagen geladen wurden, und wussten nicht, wohin sie fuhren, bis ihnen einer der Grenzschützer, die den Transport begleiteten, das Ziel offenbarte. Nach Einbruch der Dunkelheit trafen sie im Camp du Textile in der Stadt Montlucon im Département Allier ein. Von den 150 im Lager inhaftierten Juden wurden 143 deportiert. Der Geheimdienstchef des Départements berichtete: „Die Abfahrt von 144 Juden – 83 Männern, 48 Frauen und 13 Kindern – auf dem Weg nach Châteauroux und Vierzon ging […] um 15:55 Uhr in der Bahnstation La Petite Vitesse in Montlucon vonstatten. Der Zug fuhr ohne Zwischenfall ab, mit 48 Wachen, die die fünf Waggons bewachten: einen für Frauen und Kinder (begleitet von zwei Rotkreuz-Schwestern), drei Güterwaggons für Männer und einen weiteren für ihre Habseligkeiten. Als die Eskorte am Morgen zurückkehrte, berichtete der Kommandant, dass es keine Zwischenfälle auf der Reise gegeben habe und dass man den Transport, nachdem er an einen größeren aus Toulouse gekoppelt wurde, um 2:00 Uhr den Besatzungsbehörden in Vierzon übergeben habe.“...
Dagobert Oster - deported from Drancy to Auschwitz on 14/09/1942