Zusätzlich zu den Juden aus der unbesetzten Zone wurden im August 1942 Tausende von jüdischen Kindern deportiert, die nach ihrer Festnahme während der Vel d’Hiv-Massenverhaftung von Mitte Juli 1942 in den beiden Lagern des Départements Loiret, Pithiviers und Beaune-la-Rolande, inhaftiert worden waren. Ihre Eltern waren schon früher deportiert worden und die Kinder allein in den Lagern zurückgeblieben. Bei einem Treffen von Heinz Röthke, der Dannecker als Leiter des Judenreferats abgelöst hatte, und seinem Assistenten Ernst Heinrichsohn mit zwei Vertretern der französischen Seite, dem Zweiten Befehlshaber der Police nationale, Jean Leguay, und seinem befehlshabenden Stabschef Thomas Saults am 13. August wurde klargestellt, dass es unter keinen Umständen einen Transport allein von Kindern geben dürfe. Um dieser Direktive zu Folge zu leisten, sollten sich Juden aus der unbesetzten Zone dem Kindertransport anschließen, in einem Verhältnis von 300 Erwachsenen auf 500 Kinder. Leguay sicherte zu, die Ankunft von ausreichend Juden aus der unbesetzten Zone einzuleiten, um dieses Soll zu erfüllen.
Der Transport vom 19. August 1942 umfasste etwa 400 Kinder, die am 15. August aus den Lagern des Départements Loiret nach Drancy transferiert worden waren. Zusätzlich wurden 100 Juden eingeschlossen, die bereits in Drancy interniert worden waren und sich entschieden, mit ihren Kindern abzufahren. Die übrigen etwa 600 Deportierten waren einige Tage vor der Deportation aus den Lagern Les Milles und Le Vernet in der unbesetzten Zone nach Drancy überführt worden.
Am 8. August wurden der Feldgendarmerie Anweisungen übermittelt, die die anstehenden Transporte von der Bahnstation Bourget-Drancy betrafen, einschließlich der Deportation vom 19. August 1942. Demnach sollte die Abfahrt um 8:55 Uhr erfolgen und bis dahin ein Kontingent von einem Offizier und acht Wachleuten der Feldgendarmerie bereitstehen....