Transport von Les Milles, Lager, Frankreich nach Drancy, Lager, Frankreich am 13/08/1942

Am 13. August verließ ein Transport das Lager Les Milles mit 538 ausländischen Juden verschiedener Nationalitäten, darunter 365 deutsche Juden, 111 österreichische Juden und 25 polnische Juden. Während dieser Phase der Deportationen aus der unbesetzten Zone wurde den Eltern die Option gewährt, ihre Kinder bei jüdischen Hilfsorganisationen zurückzulassen, weswegen der Transport nur wenige Minderjährige umfasste. Raymond Raoul Lambert, der Leiter Union générale des israélites de France der südlichen Zone (UGIF, Generalverband der Juden in Frankreich) war vor dieser Deportation im Lager Les Milles zugegen. Er schilderte die Ereignisse dieses Tages in seinem Tagebuch: „Die Eisenbahnwaggons waren die ganze Nacht verschlossen und den Männern und Frauen war es verboten, sie zu verlassen, nicht einmal um sich zu erleichtern. Bevor sie sich auf den Weg zu den Eisenbahnwaggons machten, wurde einigen der Leute nur fünf Minuten Zeit zum Packen ihrer Koffer gegeben, und die Wachleute plünderten ihre Zimmer. Sie prügelten auf die ein, die nicht schnell genug gingen… Ich bräuchte einen ganzen Band, um all dies zu schildern.“
Der Zug verließ Les Milles am 13. August 1942 um 6:45 Uhr und erreichte die Demarkationslinie bei Chalon-sur-Saône um 17:51 Uhr, wo er bis 18:41 Uhr Halt machte. Er traf am 14. August um 4:23 Uhr in Drancy ein. Die Deportierten wurden von vier Offizieren und 129 Mann der GMR (Groupes mobiles de reserve, mobile Reservistentruppen) begleitet. An der Demarkationslinie wurde der Transport Gendarmerie-Kommandos aus der besetzten Zone übergeben.
Die Neuankömmlinge aus dem Lager Les Milles verbrachten nur einige Tage in Drancy. 300 wurden am 17. August nach Auschwitz-Birkenau geschickt, der Rest folgte am 19. August.