Transport 18, Zug 901-13 von Gurs, Lager, Frankreich nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 08/08/1942

Transport
Departure Date 08/08/1942
Im Anschluss an die Verhandlungen zwischen deutschen und französischen Behörden Anfang Juli besuchte Theodor Dannecker, der Leiter des Judenreferats in der Pariser Sipo-SD-Dienststelle, die Internierungslager in der unbesetzten Zone. Er wurde von seinem Stellvertreter Ernst Heinrichsohn und dem leitenden Kommissar der Polizei für Judenangelegenheiten (PQJ) in der besetzten Zone, Jacques Schweblin, begleitet. Dannecker konstatierte, dass die französischen Amtsträger und Dienststellen an einer raschen Lösung der Judenfrage interessiert seien und auf die nötigen Befehle warten würden. Desweiteren stellte er jedoch fest, dass es seinen Beobachtungen nach nur etwa 3800 ‚transportfähige‘ Juden in den verschiedenen Lagern gab. Die bereits in den Lagern der unbesetzten Zone inhaftierten Juden sollten als erste deportiert werden, als Anfang August 1942 die Deportationen aus der unbesetzten Zone begannen. Im Juli 1942 wurde eine Reihe von Treffen abgehalten, um die Durchführung der Deportationen aus der unbesetzten Zone zu erörtern. Dabei anwesend waren sowohl Vertreter der Vichy-Regierung als auch ein Vertreter der staatlichen französischen Eisenbahngesellschaft (La société national des chemins de fer, SNCF). Bei dem Treffen am 27. Juli ersann Yves Fourcade, der Direktor der Polizeiverwaltung, einen neuen Plan für die anstehenden Transporte in die besetzte Zone: Demnach sollte Drancy der Bestimmungsort sein und der Zug die Demarkationslinie in Chalon-sur-Saône überqueren. Ein Transport aus der unbesetzten Zone würde am 9. August die Demarkationslinie überqueren und etwa 1000 Juden sowie eine Wachmannschaft von 150 Mann an Bord haben. Zwei Tage darauf fand ein weiteres Treffen statt, bei dem beschlossen wurde, dass die Züge zwecks leichterer Überwachung aus abgedeckten Waggons bestehen und jeweils 30 Personen befördern sollten; in der Mitte des Zugs waren zwei Waggons der 3. Klasse für die Wachmannschaft vorgesehen. Dieser Transport beförderte letztlich insgesamt 1115 Juden aus vier verschiedenen Internierungslagern: 600 aus Gurs, 175 aus Le Vernet, 175 aus Récébédou und 165 aus Noé. Während dieser Phase der Deportationen aus der unbesetzten Zone wurde den Eltern die Option gewährt, ihre Kinder bei den jüdischen Hilfsorganisationen zurückzulassen, weswegen der Transport nur wenige Minderjährige umfasste. Der Zug verließ den Bahnhof Oloron-Sainte-Marie in Aquitanien am 8. August um 6:15 Uhr mit Juden aus dem Lager Gurs. Die meisten der Deportierten waren Deutsche. Ria Rosenthal bemerkte in ihrer Zeugenaussage nach dem Krieg: „Die, deren Namen aufgerufen worden waren, hatten drei Stunden Zeit, um ihre Koffer zu packen. Dann marschierten sie zwei Stunden in der sengenden Hitze zu der Garage, wo sie auf Lastwagen geladen wurden. Die Wachen waren bösartig; sie schlugen die Deportierten, die nicht schnell genug gingen. Einige trampelten auf den Körpern älterer Leute herum, die nicht Schritt halten konnten. Niemand zeigte irgendein Anzeichen von Mitleid für die Deportierten.“...
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  • YVA O.9 / 562
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Train No : 901-13
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : 1115,
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : 2222,
    Date of Departure : 08/08/1942
    Artikel ID : 5092589