Transport XI/1, Zug Da 77 von Muenster, Münster i. Westf. (Muenster), Westphalen, Deutsches Reich nach Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei am 31/07/1942

Transport
Departure Date 31/07/1942
Gertrudenhof
Münster - Hauptbahnhof
Güterwagen
Personenzug
Strassenbahn
Eintracht
Kyffhäuser
Bielefeld Güterbahnhof
Personenzug
Güterwagen
Strassenbahn
Theresienstadt,Getto,Tschechoslowakei
In seinem Verhör vom 22. Februar 1963 behauptete Franz Zimmermann, Leiter des Dezernats II E 3 (Fremdarbeiter) in der Münsterer Gestapoleitstelle, dass kurze Zeit vor Beginn der Deportationen nach Theresienstadt eine Koordinierungsbesprechung unter der Leitung von Oberregierungsrat Dr. Kreuz stattfand. Der Hauptredner war Dr. Bast, Stellvertreter des Gestapoleiters in der Stadt und ein Hauptinvolvierter an den ersten Deportationen aus Münster ab dem Winter 1941. Der Transport mit der Nummer Da77 fuhr am 31. Juli 1942 gegen Mitternacht vom Güterbahnhof Münster nach Bielefeld los, wahrscheinlich über Osnabrück. Dieser Transport war der größte der fünf und wurde für 925 Juden geplant. Am Transporttag zählte er 901 Juden, darunter 561 Frauen und 340 Männer. Die deportierten Juden kamen aus den Bezirken Münster, Bielefeld und Osnabrück, welche die Städte Münster, Bielefeld, Paderborn, Gelsenkirchen und ca. 30 kleinere Städte bzw. Dörfer umfassten. Die Deportationsliste wurde mithilfe der „Judenkartei“, einer durch die örtlichen Polizeibehörden seit 1935 erstellten Kartei, angefertigt. Am 20. Juli informierte die Gestapostelle Bielefeld die Landräte und Oberbürgermeister des Bezirkes Bielefeld über den bevorstehenden Transport. Aus dem Bezirk Bielefeld alleine sollten 625 Deportierte stammen. Juden aus Nachbarländern, unter ihnen Lippe, Schaumburg-Lippe und den Landkreisen Lübbecke, Minden, Paderborn, Büren, Höxter und Warburg, sollten am 28. Juli in ihren Wohnungen abgeholt und am gleichen Tag bis spätestens 16 Uhr in Bielefeld im Restaurant Kyffhäuser abgeliefert werden. Den allgemeinen Richtlinien des RSHA entsprechend zwang die Gestapo lokale Mitarbeiter der Reichsvereinigung, an der Organisation der Deportationen mitzuwirken. Einer von ihnen war Max Hirschfeld aus Bielefeld, welcher im ersten Transport deportiert wurde. Die Gemeindeleiter mussten die Verantwortung dafür übernehmen, dass die für den Transport vorgesehenen Juden mit dem erlaubten Gepäck pünktlich bereit sind. Zusätzlich mussten sie im für die Deportation bestimmten Sammellager für Essen und ärztliche Betreuung sorgen. In Bielefeld nahmen sich vermutlich sechs bis zehn ältere Juden das Leben, nachdem sie schriftlich über den bevorstehenden Transport benachrichtigt worden waren. Die Gestapo nutzte außerdem die Ungewissheit bei den Juden, um ihnen die sogenannten „Heimeinkaufsverträge“ zu verkaufen: Versprochen wurden besondere Plätze und Verpflegung im Altersheim in Theresienstadt, in Wahrheit jedoch wurden die Käufer wie alle anderen Menschen in die schlechten Unterkünfte des Ghettos gepfercht....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Train No : Da 77
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : min: 900,max: 901
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : min: -211,max: -210
    Date of Departure : 31/07/1942
    Ankunftsdatum :
    Transportnummer bei der Ankunft : XI/1
    Artikel ID : 5092421