Am 27. Januar 1942 brachte die Gestapo Dortmund, die ebenso an der Operation beteiligt war, einen Transport nach Riga auf den Weg, mit 1000 Juden aus Dortmund und Orten in der Umgebung, darunter Bochum, Castrop-Rauxel, Dorsten, Gelsenkirchen, Hattingen, Herne, Münster, Recklinghausen, Wanne-Eickel, Wattenscheid und Werne/Lippe.
Den zur Deportation bestimmten Juden wurde befohlen, sich an dem Sammelpunkt einzufinden, den die Gestapo in der Gaststätte „Zur Börse“ in der Steinstraße 35, unweit des Viehmarkts, eingerichtet hatte. Dieser Ort war aufgrund seiner Nähe zum Hauptbahnhof ausgewählt worden. Die an entfernteren Orten lebenden Juden wurden mit dem Zug nach Dortmund gebracht und dann zum Sammelpunkt transportiert. Im Deportationsbescheid war zu lesen: „Sie haben sich am 20. Januar 1942 morgens 8 Uhr, mit ihrer Familie im großen Börsensaal in Dortmund einzufinden, um zum Arbeitseinsatz im Osten verwandt zu werden."
Edith Marx, die auf diesem Transport war, erinnert sich an ihre Ankunft am Sammelpunkt: "Wir bekamen eine Aufforderung […] eine Liste, auf der verzeichnet war, was wir anschaffen mußten. Alles war genau angegeben: Handwerkzeug, Spitzhacken, Schaufeln, Öfen, ich weiß nicht, was sonst noch alles. Für den, der nicht genügend Geld hatte, um alles Vorgeschriebene kaufen zu können, mußte die jüdische Gemeinde finanziell einspringen. Zwanzig Kilogramm persönliches Gepäck waren erlaubt, auf der Reise mitgenommen zu werden. […] Zunächst jedoch haben wir in Dortmund in der "Börse" vier Tage gelegen."...
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WIENER LIBRARY ARCHIVES, LONDON P.III.h.No.1005 copy YVA O.2 / 1013