1. Der lange Weg nach Jerusalem Im ersten Teil seiner Betrachtungen wendet sich Peter Scholl-Latour dem Konflikt um das heilige Land zu. Der irakische Diktator Saddam Hussein, der sich selbst als "neuer Nebukadnezar" von Babylon bezeichnet, hat schnell begriffen, daß seine einzige Chance, die arabische Nation und einen großen Teil der islamischen Gemeinschaft auf seine Seite zu bringen, darin liegt den Staat Israel als Verantwortlichen aller Unruhen und allen Elends im Nahen- und Mittleren Osten anzuprangern. Zwischen Arabern und Israeli, Muslimen und Juden wird ein geradezu biblischer Streit ausgetragen, in dem sich beide auf Abraham und die Offenbarung der Propheten berufen und in dem Jerusalem als unverzichtbarer Ort göttlicher Auserwähltheit eine wichtige Rolle spielt. Dieser israelitisch-islamische Existenzkampf wird bewußt als Brennpunkt des religiösen Erwachens und der politischen Radikalisierung dargestellt, die den gesamten "Dar-us-Islam" von den Philippinen zur Senegal-Küste