Wie fühlt es sich für eine Nachfahrin von Überlebenden des NS-Regimes an, im Land der Täter:innen aufzuwachsen? Stella Leder rannte als Jugendliche vor Neonazis davon; von ihrer Lieblingslehrerin wurde sie für die Politik Israels verantwortlich gemacht; und die Einsicht in die Stasi-Akten ihrer Mutter offenbarte den Antisemitismus in ihrer eigenen Familie. Ihr Großvater Stephan Hermlin zählte zu den Initiato:rinnen des Protests gegen Wolf Biermanns Ausbürgerung, ihre Mutter schloss sich dem Protest an – und wurde schließlich selbst ausgebürgert. Kam es jemandem in den Sinn, dass beide dies alles ganz anders erlebten als nichtjüdische DDR-Bürger:innen? Stella Leder, die sich als Erwachsene entschied, Antisemitismus auch beruflich zu bekämpfen, erzählt die Geschichte ihrer Familie, vom Leben auf gepackten Koffern, aber auch von einem Verfolgungstrauma und der Verharmlosung des Antisemitismus – und davon, dass Deutschland weder in Ost noch in West je einen richtigen Umgang mit beidem gefunden hat.
Details
Subjects
Local Number
2022-1155
Author
Leder, Stella
Publication Place
Berlin
Publisher
Ullstein
Year
2021
Pages
205 pages
Language
German
ISBN
9783550200755
Digital Object Note
This book was donated to the Yad Vashem Library in memory of Yehuda Schwarzbaum (1930-2011), his parents Akiva and Chaya and his younger brothers Menachem Mendl and Avraham who were murdered in the Shoah
Bibliographical Note
Includes bibliographical references (pages 199 - 205)