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Augsburg 1933-1945

Book
eine Stadt im Kriegszustand
Bellaire, Felix
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Am Beispiel Augsburgs untersucht die Studie die Wahrnehmung des Krieges und dessen konkrete Auswirkungen auf eine Stadt an der Heimatfront, wobei neben Wirtschaft, Versorgungslage und Luftkriegsgeschehen vor allem bislang in der Forschung weniger beachtete Bereiche und Aspekte im Vordergrund stehen. So wird etwa nachgezeichnet, inwiefern der Kulturbereich und das kirchliche Leben unter den Kriegseinwirkungen litten und wie das NS-Regime versuchte, die "Volksgemeinschaft" für die Kriegsanstrengungen zu mobilisieren. Dabei wird bewiesen, dass alle Facetten eines "totalen Krieges" auch in einer Stadt zu finden waren, die zunächst fern von den militärischen Fronten lag.Der Zweite Weltkrieg ließ keinen Bereich des Lebens der Stadtbevölkerung unberührt und wurde zu einer allumfassenden Erfahrung. Durch die zunehmenden Luftangriffe rückte der Krieg immer näher und bestimmte den Alltag der Stadt schon lange, bevor große Teile Augsburgs bei den Bombardierungen vom Februar 1944 in Schutt und Asche versanken. Entbehrungen, Mangel und teilweise auch Repressionen und deren Androhung prägten das Dasein an der Heimatfront, vor allem in den späteren Kriegsjahren. Dazu kamen die sich häufenden Gefallenenmeldungen sowie die schlechten Nachrichten von der Front, die oft über informelle Kanäle in die Stadt drangen und durch die Propaganda nur noch bedingt verschleiert werden konnten. Als im April 1945 amerikanische Truppen in Augsburg einrückten, war die zeitweise weit verbreitete Siegeszuversicht der Apathie und dem Fatalismus gewichen.