Transport, Zug Da 219 von Koeln, Köln (Köln), Rhein Provinz, Deutsches Reich nach Maly Trostenets, Lager, Weißrussland (UdSSR) am 20/07/1942

Transport
Departure Date 20/07/1942 Arrival Date 24/07/1942
Am 14. Juli 1942 verschickte das Judenreferat (IVB4) der Gestapo Köln an die Landräte in Euskirchen, Bergheim, Siegburg, Gummersbach, Köln und Bergisch-Gladbach ein Rundschreiben über die bevorstehende Deportation. Diesem Schreiben war eine Deportationsliste beigefügt. Die Landräte wurden informiert, dass die Juden über ihre Deportation schon benachrichtigt worden seien und dass es ihre Aufgabe sei, für ihr pünktliches Erscheinen am 19. Juli 1942, zwischen 10 und 15 Uhr in der „Gasthalle der Messehalle“ zu sorgen. Das Judenreferat bat ferner, weitere Juden zu überführen, die für den Transport in Frage kamen: unter 65-jährige, Kriegsversehrte und solche mit militärischen Auszeichnungen.
Die Juden wurden von der „Bezirksstelle Rheinland der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ über den Transport informiert. Das Ziel wurde jedoch nicht genannt. Die Juden sollten ihre nicht verbrauchten Lebensmittelmarken, Wohnungsschlüssel und 50 RM abgeben, sowie Lebensmittel für drei Tage und einen Koffer mitnehmen, den sie selbst tragen konnten. Kurz vor der Abfahrt teilte man den Juden den genauen Zeitpunkt und -ort des Transports mit. Durch eine Zählung der SS in Minsk ist bekannt, dass mindestens 1.164 sog. „Volljuden“ aus Köln nach Minsk kamen. Die Deportierten stammten aus ungefähr 40 Ortschaften aus der Umgebung von Köln, v.a. aus Troisdorf, aus dem Sammellager Much, dem Internierungslager Endenich in Bonn und dem Sammellager in Niederbardenberg, aus Gefängnissen in Siegburg und Rheinbach sowie aus der Heilanstalt in Marsberg. Von 335 Kindern auf dem Transport waren 118 unter 10 Jahre alt. Viele von ihnen kamen aus dem jüdischen Kinderheim in der Apernstraße in Köln, dessen Leiterin kurz vor dem Transport starb.
Für das Sammellager in Much zählt der Autor Bruno Reifenrath 28 Juden, die am 19. Juni 1942 um 8 Uhr von dort über die Brandstraße in Siegburg zu den Messehallen in Köln gebracht wurden. Im Gespräch mit Reifenrath sagte der Zeitzeuge Robert Heider: „(...) als ich zur Frühmesse [am Sonntag] ging, standen drei Lastwagen am Lager, auf die die Juden verladen wurden. Wer die Verladung überwachte, konnte ich nicht feststellen, man durfte sich nicht aufhalten“....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Train No : Da 219
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : 1164,
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : 1164,
    Date of Departure : 20/07/1942
    Ankunftsdatum : 24/07/1942
    Artikel ID : 9439274