Kurz nach diesem gescheiterten Versuch begannen die Deportationen dann doch. Im Rahmen der reichsweiten Deportationswelle wurden in der kurzen Zeitspanne zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember vier große Transporte nach Lodz, Minsk und Riga geschickt. Von den Juden, die in dieser ersten Welle deportiert wurden, haben nur sehr wenige überlebt. Ursprünglich war in der Planung die Deportation von insgesamt 60000 Juden aus dem Reich nach Lodz (Litzmannstadt) vorgesehen, nach Protesten des örtlichen Gauleiters Greiser wurde die Zahl jedoch auf 25000 gesenkt.
Mitte September verschickte die Gestapo an alle ihrer Leitstellen einen Befehl, der dazu aufforderte, Vorbereitungen für die Deportation zu treffen. Die Anweisungen enthielten auch Details zu den Gruppen, die zunächst von den Transporten ausgenommen waren: Juden in sogenannter Mischehe und ihre „halbjüdischen“ Kinder, Juden mit ausländischer Staatsangehörigkeit, Zwangsarbeiter in kriegswichtiger Beschäftigung sowie alle Juden im Alter über 65 Jahre....