Transport 14 von Wien, Wien, Österreich nach Riga, Rigas, Vidzeme, Lettland am 11/01/1942

Transport Nr. 14 fuhr am 11. Januar 1942 um 17:35 Uhr vom Wiener Aspangbahnhof ab und traf am 15. Januar in Riga ein. Auf diesem Transport befanden sich 1.000 Juden, darunter 406 Deportierte im Alter über 61 Jahren. Das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 55 Jahre. 15 bewaffnete Schutzpolizisten unter dem Kommando von Polizeioffizier und Meister der Schutzpolizei Max Seidel bewachten den Zug auf der Fahrt nach Riga. Die Zentralstelle für jüdische Auswanderung unter der Leitung von SS-Hauptsturmführer Alois Brunner war für die Durchführung der Deportationen aus Wien verantwortlich. Die Juden, die ausgewiesen werden sollten, erhielten zunächst Vorladungen mit Meldungsterminen vor dem Transport. Gleichzeitig wurde ihnen von der jüdischen Gemeinde am Ort mitgeteilt, dass ihr persönliches Gepäck nicht mehr als 50 Kilogramm wiegen und jeder bis zu 100 Reichsmark mitnehmen durfte. Die Juden, die deportiert werden sollten, hatten zunächst im Sammellager anzutreten, das auf dem Gelände der jüdischen Schule in der Kleinen Sperlgasse 2 errichtet worden war. Oftmals wurden die Juden in SS-Begleitung oder von jüdischen Ordnungspolizisten, die von der SS eigens hierfür rekrutiert worden waren, zum Sammellager geführt. Diese Trupps versetzten die Juden in Angst, da sie begriffen, dass ihre Deportation nunmehr unmittelbar bevorstand. Auf SS-Befehl sperrten die jüdischen Ordnungskräfte meist nachts von Juden bewohnte Straßen ab. Sie drangen gewaltsam in Wohnungen von Juden ein, deren Namen auf der Deportationsliste standen und stellten sicher, daß die Bewohner reisebereit waren. Falls nötig, halfen sie ihnen beim Packen ihrer persönlichen Habe. Waren die jüdischen Bewohner nicht in ihren Wohnungen, so drohte den jüdischen Ordnungskräften selbst die Deportation. Bei Ankunft an der Schule mussten die Juden ihre Wohnungsschlüssel abgeben....