Der Transport Nummer 11 fuhr am 23. November 1941 um 17.30 Uhr vom Wiener Aspangbahnhof ab. Der Zug trug die Bezeichnung Da 29 und traf am 26. November 1941 in Kaunas ein (ursprüngliches Ziel war Riga gewesen). Die für die Fahrt nach Riga bestimmten Juden mussten sich einige Tage vor Abfahrt des Transports in einem Sammellager in der jüdischen Schule Kleine Sperlgasse 2 im 2. Bezirk in Wien melden.
Das Sammellager wurde von Angehörigen der Zentralstelle für jüdische Auswanderung beaufsichtigt. Zeitweise drängten sich zirka 2.000 Menschen auf dem Komplex und warteten auf die Abfahrt ihres Transports. Sie schliefen auf dem Fußboden oder auf Strohsäcken. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal. Der Gemütszustand der Deportierten war entsprechend. Einige erlitten Nervenzusammenbrüche, andere begingen Selbstmord. Am Ort waren zwei Ärzte und zwei Krankenschwestern, die, so gut es ging, zu helfen versuchten. Während ihres Aufenthalts im Sammellager wurden die Identität und der verbleibende Besitz der jüdischen Opfer umfassend registiert (die sogenannte "Kommissionierung"). Dieser Vorgang wurde oft von brutalen Misshandlungen begleitet. Die Angehörigen der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien mit Anton Brunner an der Spitze zwangen sie, ihren Besitz zu deklarieren und anschließend ein Dokument zu unterzeichnen, mit dem sie auf ihren gesamten Besitz verzichteten und ihn dem Staat übertrugen. Darüber hinaus wurden die Juden gezwungen, bei den Angehörigen der Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wertgegenstände und Bargeld abzugeben. Anschließend verkaufte die Gestapo den jüdischen Besitz.
Auf dem Transport befanden sich 1000 Juden. Das Durchschnittsalter der Deportierten lag bei 52, 309 von ihnen waren älter als 61 Jahre. Am 29. November wurden alle von ihnen im Fort IX ermordet....