Transport Nr. 9 fuhr am 28. Oktober vom Wiener Aspangbahnhof ab und traf am 29. Oktober 1941 um 16.40 Uhr (statt wie geplant um 11 Uhr) am Bahnhof Radegast in Lodz ein. Die Deportierten fuhren in Personenwaggons der dritten Klasse. 15 bewaffnete Schutzpolizisten und Polizeioffizier Franz Lang waren für die Bewachung des Transports während der Bahnfahrt eingesetzt. Es handelte sich um den vierten von insgesamt fünf Transporten, die im Rahmen der Massendeportation der Juden aus deutschen Städten, dem Protektorat und Österreich im Herbst 1941 begannen.
Der Dokumentation zufolge befanden sich auf dem Transport 999 Personen, 371 Männer und 628 Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 55, 430 der Deportierten waren älter als 61 Jahre. 89 von ihnen "gehörten nicht dem jüdischen Glauben an". Bei ihnen handelte es sich um Ehepartner und Kinder aus gemischten Ehen. Kriminalkommissar Fuchs meldete dem örtlichen Inspekteur der Sicherheitspolizei in Posen, dass auf diesem Transport 243 Familienangehörige, 138 unverheiratete Männer und 305 unverheiratete Frauen waren. Eine NS-Sicherheitskraft erklärte 750 von ihnen als "arbeitsfähig". 214 waren krank bzw. alt.
Unmittelbar nach Ankunft in Lodz beschlagnahmten die begleitenden Sicherheitspolizisten die Papiere und das Geld der Deportierten, das sich auf insgesamt 64,580 Reichsmark belief und übergaben beides an die örtliche Gestapo. Die Juden aus Wien brachte man ins Ghetto....