Transport Nr. 5 verließ den Wiener Aspangbahnhof am 12. März 1941 und führte zu den beiden dicht beieinander gelegenen Kleinstädten Opatow und Lagow, die sich zirka 50 Kilometer östlich von Kielce in der Woiwodschaft Lublin befanden. Den Akten zufolge wurden mit diesem Transport 992 jüdische Männer, Frauen und Kinder deportiert. 414 von ihnen waren älter als 61, das Durschnittsalter lag bei 53 Jahren. Nachdem der Zug das Generalgouvernement erreicht hatte, setzten die Deportierten ihre Fahrt mit örtlichen Zügen in offenen Frachtwaggons fort. Da die Ortschaften, in denen sie angesiedelt werden sollten, nicht auf ihre Aufnahme eingestellt waren, brachte man die Wiener Juden in großen Gebäuden wie Ställen unter, in denen katastrophale hygienische Zustände herrschten. Darüber hinaus herrschte ständiger Nahrungsmangel. Zu diesem Zeitpunkt wurden Familien noch nicht voneinander getrennt. Im Juli 1941 wurden junge Männer zu Zwangsarbeiten im Straßen- und Bergbau oder in Motorenfabriken abkommandiert. Vom 20. bis zum 22. Oktober 1942 wurde das Ghetto in Opatow aufgelöst. 6.000 seiner Bewohner wurden mit dem Zug in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Zirka 500 bis 600 Juden wurden ins Arbeitslager nach Sandomierz gebracht. Hunderte wurden bereits während der Räumung ermordet. Eine zweistellige Anzahl von Juden wurde gezwungen, aufzuräumen und die zurückgebliebenen Besitztümer zu sortieren. Dann wurden auch sie auf dem Friedhof des Ghettos erschossen. Aus diesem Transport von Wien nach Opatow und Lagow haben nur 11 Juden den Holocaust überlebt. Mitte März 1941 teilte Heinrich Müller, Leiter der Gestapo, der Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien die Unterbrechung der Transporte mit. Grund war der massive Widerstand deutscher Gouverneure im Generalgouvernement und der militärische Schienenverkehr, der im Zuge der Vorbereitungen des “Unternehmens Barbarossa“ zunahm. Im Anschluss an diese Anordnung wurden auch die restlichen "Umsiedlungsbestrebungen" im Generalgouvernement abgesagt.