Transport Nummer 38 fuhr am 27. August 1942 um 19:08 Uhr mit 1.000 vor allem älteren Juden ("Alterstransporte") vom Wiener Aspangbahnhof nach Theresienstadt, wo der Zug am 28. August um 7:19 Uhr eintraf. 881 Deportierte waren älter als 61 Jahre, das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 72 Jahre. Dieser Transport war der neunte, der im Sommer 1942 von Wien nach Theresienstadt fuhr. Unter den Deportierten befand sich auch Rosa Graf (geboren 1860; auf dem Transport erhielt sie die Nummer IV/9-990), eine Schwester des bekannten Psychoanalytikers Sigmund Freud. Einen Monat später, am 29. September 1942, wurde sie von Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Sechs Schutzpolizisten, die dem Befehl von Revierleutnant der Schutzpolizei Alois Wolf unterstanden, hatten um 12 Uhr auf dem Bahnhof zu sein, zu dem die Juden gebracht wurden. Sie bewachten die Deportierten während der Fahrt. Der Zug fuhr zunächst über den Wiener Nordbahnhof, dann über Floridsdorf, Jedlersdorf, Stockerau, Absdorf-Hippersdorf, Gmünd, Tabor und Prag (Praha) bis nach Bohusovice. Auf dem Bahnhof in Bohusovice mussten die Juden den Zug verlassen und die zirka drei Kilometer bis Theresienstadt zu Fuss zurücklegen. In Theresienstadt wurde der Zug in den Büchern des Ghettos mit dem Kennzeichen IV/9 registriert. Die römische IV stand für die Stadt Wien.