In Piaski (Luterski), einem kleinen Ort, 21 Kilometer südöstlich von Lublin, befand sich auch ein Transitghetto. Am 17. März 1942 schickte die Abteilung Bevölkerungswesen und Fürsorge in der Zivilverwaltung des Generalgouvernements, eine Benachrichtigung, derzufolge der SS-Hauptsturmbannführer Hermann Höfle, enger Mitarbeiter von Odilo Globocnik, in einer Unterredung bekannt gegeben hatte: “Piaski wird von polnischen Juden freigemacht und wird Sammelpunkt der aus dem Reich kommenden Juden."
Im April 1942 wurden nach Piaski ca. 4.200 Juden aus Deutschland, 1.000 Juden aus dem Protektorat sowie Juden aus Kalisz gebracht. Der Transport von München nach Piaski vom 3. April 1942 mit 989 Juden an Bord war einer dieser Transporte.
Wie auch den letzten Transport von München nach Kaunas (Kovno), am 20. November 1941, plante diesen Transport die lokale Gestapo. Die Historikerin Christiane Kuller schreibt, dass über 40 Unternehmer u.a. Transportunternehmer, Sachverständige und Handwerker bei der Organisation des Transports halfen; alle haben von der Deportation der Juden und vom Raub ihres Vermögens profitiert....