Im Juni 1943 wurde die Stadt Berlin offiziell als „judenrein“ eingestuft. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch 9.529 Menschen, die den Nürnberger Gesetzen zufolge als Juden eingestuft waren, in Deutschland. 6.790 von ihnen lebten in Berlin. Bei den meisten handelte es sich um jüdische Partner in sogenannten “Mischehen“, jüdische “Mischlinge“ und Angestellte der Kultusgemeinde, die im jüdischen Krankenhaus beschäftigt waren. Hinzu kamen etwa 2000 Juden, die in Verstecken lebten.
Sechs Tage vor diesem Transport, am 10. Juni 1943, erklärten die nationalsozialistischen Behörden offiziell die Auflösung der “Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ und schlossen ihre Büros in der Oranienburger Strasse und der Kantstrasse. Das gesamte Vermögen und alle Immobilien wurden beschlagnahmt. Die einzige Ausnahme war das Gebäude des jüdischen Krankenhauses in der Iranischen Strasse 2-4 in Berlin-Wedding, welches von März 1944 gleichzeitig als Sammellager und Gefängnis, Kinderheim und Krankenhaus diente.
Einige Juden waren noch immer offiziell im jüdischen Krankenhaus beschäftigt und lebten in konstanter Furcht vor dem Abtransport. Menschen mit gemischter deutsch-jüdischer Abstammung, sogenannte „Geltungsjuden“ durften weiterhin offiziell in Berlin leben....