Transport I/95 von Berlin, Berlin (Berlin), Stadt Berlin, Deutsches Reich nach Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei am 28/05/1943

28/05/1943 29/05/1943
Jüdisches Altersheim, Grosse Hamburger Strasse 26
Berlin-Moabit, Gueterbahnhof (Putlitzstrasse)
Viehwagen
Theresienstadt,Getto,Tschechoslowakei
Anders als die kleinen Transporte fuhr dieser am 28. Mai 1943 nicht vom Anhalter Bahnhof, sondern von Berlin Moabit (Putlitzstrasse) ab und kam einen Tag später in Theresienstadt an. Der Zug wurde von der Gestapo bei der Deutschen Reichsbahn bestellt. Im Transport waren 327 Juden, darunter 228 Frauen und 99 Männer. Das Durchschnittsalter betrug 64.8, der Jüngste war unter einem Jahr und der Älteste war 97. Sechs der Deportierten waren unter zwölf, einer war im Alter zwischen 13 und 18, 33 waren zwischen 19 und 45 Jahre alt, 64 waren zwischen 46 und 60 und 206 zwischen 61 und 85 Jahre alt. 17 Personen waren über 85 Jahre alt. Beinahe alle Deportierten waren Patienten, medizinisches Personal und Bewohner des Krankenhauses, Altersheimes und Kinderheimes in der Auguststrasse 14-16. Andere waren Bewohner des orthodoxen jüdischen Altersheimes der Adass-Jisroel-Gemeinde in der Elsässer Strasse.
Der Ablauf der Transportabfertigung unterschied sich von den kleineren Transporten. Die Deportatierten wurden vom Sammellager mit Lastwagen zum Bahnhof gebracht. Dort mussten sie stundenlang warten, bis jeder gezählt und registriert war. Dies dauerte vom Nachmittag an bis zur Abfahrt des Zuges am Abend. Sie fuhren die ganze Nacht und kamen am nächsten Morgen in Theresienstadt an.
Die Route führte die Deportierten von Berlin nach Dresden und den Fluss Elbe entlang nach Decin (Tetschen), Usti nad Labem (Aussig) und schliesslich nach Bohusovice (Bauschowitz). Die Deportationsopfer mussten am Bahnhof Bohusovice aussteigen und wurden dort von SS-Personal und der tschechischen Gendarmerie in Empfang genommen. Anschliessend wurden sie gezwungen, mit ihrem Gepäck die ca. drei Kilometer nach Theresienstadt zu marschieren. Nicht gehfähige Deportierte wurden mit Lastwagen ins Ghetto gefahren. In den Büchern des Ghettos wurde der Transport mit der Nummer I/95 verzeichnet, die römische Ziffer I stand dabei für Berlin. Die in der Mehrheit älteren Deportierten, welche in diesen Transporten ankamen, starben aufgrund der Mangelernährung und der im Ghetto grassierenden Krankheiten oft bereits in den Monaten nach der Ankunft. Andere wurden später in Vernichtungslager in den Osten gebracht, wo sie ermordet wurden....
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