Transport I/71, Zug Da 523 von Berlin, Berlin (Berlin), Stadt Berlin, Deutsches Reich nach Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei am 03/10/1942

Transport
Departure Date 03/10/1942 Arrival Date 04/10/1942
Old Age Home, 18/21 Gerlach Street
Jüdisches Altersheim, Grosse Hamburger Strasse 26
Berlin-Moabit, Gueterbahnhof (Putlitzstrasse)
Zug
Theresienstadt,Getto,Tschechoslowakei
Dieser Transport war der dritte große Transport und einer von vier Transporten mit beinahe oder über 1000 Personen von Berlin nach Theresienstadt. Anders als die kleinen Transporte fuhr dieser am 3. Oktober 1942 nicht vom Anhalter Bahnhof, sondern von Berlin-Moabit (Putlitzstrasse) ab und kam einen Tag später in Theresienstadt an. Die Gestapo bestellte bei der Deutschen Reichsbahn einen Zug, und dieser wurde unter der Nummer Da 523 bereitgestellt. Der Transport bestand aus 1021 Juden, darunter 653 Frauen und 342 Männer. Das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 67.2. Der Jüngste der Deportierten war sieben Jahre alt und der Älteste war 90. Sieben der Deportierten waren unter zwölf, vier waren im Alter zwischen 13 und 18, 21 waren zwischen 19 und 45 Jahre alt, 161 waren zwischen 46 und 60, und 788 waren zwischen 61 und 85 Jahre alt. 14 der Deportierten waren über 85 Jahre alt. Auf diesem Transport waren auch 79 Personen aus mehreren Städten in der Umgebung von Berlin: Brandenburg, Herzfeld, Luckenwalde, Potsdam und Rathenow. Unter den Deportierten hatten 13 Personen zuvor in einem jüdischen Arbeitslager in Radinkendorf, ca. 90 Kilometer östlich von Berlin, gearbeitet. Den zur Deportation eingeteilten Juden wurde befohlen, selbst im Sammellager Grosse Hamburger Strasse zu erscheinen oder sie wurden von der Gestapo aus ihren Wohnungen geholt. In der Regel erschienen einige Gestapomänner, Mitglieder des Judenreferates, um die zur Deportation bestimmten Juden festzunehmen. Die Juden mussten vor ihrer Deportation alle Steuern und Abgaben bezahlt haben und ihre Wohnungen sauber übergeben. Das Gepäck und die Wohnung wurde von den Gestapoleuten durchsucht, wobei oft Wertgegenstände konfisziert wurden. Anschliessend wurden die Wohnungen versiegelt. Die Gestapomänner wurden von jüdischen Aufsehern begleitet, welche den zur Deportation eingeteilten Juden beim Verpacken und Tragen ihrer Habseligkeiten halfen. In Lastwagen wurden die Juden zum Sammellager gefahren. Dies fand für gewöhnlich einen Tag vor der Deportation statt. Im Sammellager wurden die Juden gezwungen, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der sie den Staat zum Einzug ihres Vermögens bevollmächtigten....
Irene Frank Silberstein - deported from Berlin to Theresienstadt on 03-04/10/1942