Transport I/7 von Berlin, Berlin (Berlin), Stadt Berlin, Deutsches Reich nach Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei am 16/06/1942

Transport
Departure Date 16/06/1942 Arrival Date 17/06/1942
Jüdisches Altersheim, Grosse Hamburger Strasse 26
Berlin, Anhalter Bahnhof
An den fahrplanmässigen Personenzug angehängter Waggon
Hauptbahnhof
An den fahrplanmässigen Personenzug angehängter Waggon
Theresienstadt,Getto,Tschechoslowakei
Dieser Transport fuhr am 16. Juni 1942 vom Anhalter Bahnhof ab und kam nach Angaben einiger Historiker am nächsten Tag, dem 17. Juni an. Es gibt keine Unterlagen, welche diese Verspätung erklären könnten. Für gewöhnlich kamen die Transporte am frühen Abend des Abfahrtstages in Theresienstadt an. Der Transport bestand aus 50 Juden, darunter 43 Frauen und sieben Männer. Das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 75,8 Jahre. Der Älteste war eine 89jährige Frau. Zwei der Deportierten waren im Alter zwischen 46 und 60 und 47 waren im Alter zwischen 61 und 85 Jahren. Die Hälfte der Deportierten waren Bewohner des Jüdischen Altersheimes in der Iranischen Strasse 2 in Berlin-Wedding.
Den zur Deportation eingeteilten Juden wurde befohlen, selbst im Sammellager Grosse Hamburger Strasse zu erscheinen oder sie wurden von der Gestapo aus ihren Wohnungen geholt. In der Regel erschienen einige Gestapomänner, Mitglieder des Judenreferates, um die zur Deportation bestimmten Juden in ihren Häusern festzunehmen. Die Juden mussten vor ihrer Deportation alle Steuern und Abgaben bezahlt haben und ihre Wohnungen sauber übergeben. Das Gepäck und die Wohnung wurde von den Gestapoleuten durchsucht, wobei oft Wertgegenstände konfisziert wurden. Anschliessend wurden die Wohnungen versiegelt. Die Gestapomänner wurden von jüdischen Aufsehern begleitet, welche den zur Deportation eingeteilten Juden beim Verpacken und Tragen ihrer Habseligkeiten halfen. In Lastwagen wurden die Juden zum Sammellager gefahren. Dies fand für gewöhnlich einen Tag vor der Deportation statt. Im Sammellager wurden die Juden gezwungen, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der sie den Staat zum Einzug ihres Vermögens bevollmächtigten.
Wie in vorherigen Transporten wurden sie am Tag der Deportation zwischen zwei und drei Uhr morgens geweckt, und bekamen ein einfaches Frühstück, das von Angestellten der jüdischen Gemeinde zubereitet worden war. Gegen vier Uhr verliessen sie das Gebäude in der Grossen Hamburger Strasse. Zu Fuss mussten sie einige hundert Meter zum Monbijouplatz marschieren, wo ein Strassenbahnwagen der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) bereitstand. Um fünf Uhr waren sie an Bord der Strassenbahn, welche die Deportierten zum Anhalter Bahnhof in der Schöneberger Strasse brachte, wo sie etwa um 5h15 eintrafen. Durch einen Seiteneingang wurden sie zu Gleis 1 gebracht und mussten in einen alten Waggon dritter Klasse einsteigen. Dieser war bei der Reichsbahn bestellt worden. Der Waggon war an einen fahrplanmässigen Personenzug angehängt, der den Bahnhof gegen sechs Uhr früh nach Dresden verliess. Dort hielt der Zug für einige Stunden. Auf den ersten Transporten bekamen die Deportierten von der Dresdner Jüdischen Gemeinde ein Eintopfgericht. Dann wurde der Waggon an einen anderen fahrplanmässigen Zug nach Prag angehängt....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : 50,
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : 50,
    Date of Departure : 16/06/1942
    Ankunftsdatum : 17/06/1942
    Transportnummer bei der Ankunft : I/7
    Artikel ID : 5093052