Anders als die kleinen Transporte fuhr dieser am 10. Januar 1944 nicht vom Anhalter Bahnhof, sondern von Berlin Moabit (Putlitzstrasse) ab und kam einen Tag später in Theresienstadt an. Der Zug wurde von der Gestapo bei der Deutschen Reichsbahn bestellt. Im Transport waren 352 Juden, darunter 235 Frauen und 117 Männer. Das Durchschnittsalter betrug 62.4, der Jüngste war zwei Jahre alt und die Älteste war 89. Drei der Deportierten waren unter zwölf, zwei waren im Alter zwischen 13 und 18, 23 waren zwischen 19 und 45, 112 zwischen 46 und 60, 208 zwischen 61 und 85. Vier waren über 85 Jahre alt.
Beinahe alle waren Patienten von neurologischen Stationen aus ganz Deutschland, die nach Berlin gebracht worden waren. Es gab unter diesen Deportierten aber auch Juden aus Mischehen, deren nichtjüdische Partner gestorben waren oder sich scheiden ließen.
Der Ablauf der Transportabfertigung unterschied sich von den kleineren Transporten. Die Deportationspflichtigen erhielten ein einfaches Frühstück von Mitarbeitern der jüdischen Gemeinde und wurden vom Morgen an mit Lastwagen zum Bahnhof gebracht. Dort mussten sie stundenlang warten, bis jeder gezählt und registriert war. Dies dauerte vom Nachmittag an bis zur Abfahrt des Zuges am Abend. Sie fuhren die ganze Nacht und kamen am nächsten Morgen in Theresienstadt an....