Transport XII von Caserne Dossin(Malines-Mechelen), Lager, Belgien nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 10/10/1942

Transport
Departure Date 10/10/1942 Arrival Date 12/10/1942
Seit Eröffnung des Lagers Mechelen waren unter nicht-belgischen Juden in Belgien Einbestellungen zum Arbeitsdienst in Deutschland verteilt worden. Juden mit belgischer Staatsangehörigkeit blieben, ebenso wie Juden in Mischehen, weiter von der Deportation ausgenommen. Die deutschen Behörden waren bislang nicht zufrieden mit der Zahl der Menschen, die sich in Reaktion auf die Einbestellungen in Mechelen eingefunden hatten, weswegen die letzten derartigen am 3. September verschickt wurden. Eine effektivere Strategie bestand für die Deutschen darin, große Zahlen von Juden bei Razzien zu verhaften. SS-Oberscharführer Erich Holm, der die Sipo-SD-Dienststelle in Antwerpen leitete, organisierte dort zwischen Mitte August und Mitte September drei große Razzien. SS, Feldgendarmerie (FG) und Geheime Feldpolizei (GFP) verhafteten bei jeder Aktion etwa 1000 ausländische Juden. In Brüssel wurde am 3. September eine Razzia organisiert, bei der Einsatzkräfte des Brüsseler BdS, der FG, der GFP und reguläre Wehrmachtssoldaten ungefähr 660 Juden festnahmen. In Antwerpen wurden die deutschen Behörden von der örtlichen Polizei unterstützt, während diese in Brüssel die Kooperation verweigerte.
Am 28. August 1942 traf sich Eichmann im Berliner RSHA mit Heinz Roethke, der in Frankreich als „Judenberater“ fungierte. In einem von Roethkes Assistenten Horst Ahnert verfassten Bericht über dieses Treffen, wurde bekanntgegeben, dass die Quote zu deportierender Juden vor Ende 1942 auf 20 000 erhöht würde. Da Eichmann zwischen November und Januar mit eingeschränkten Transportmöglichkeiten rechnete, wies er das Judenreferat in Brüssel an, die Transporte zu intensivieren. Von Mitte September an könne er täglich einen Zug bereitstellen. In einem Brief vom 15. September antwortete Reeder auf Eichmanns Instruktion. Er berichtete von Falkenhausen, dass bis zu diesem Datum 10 000 Juden aus Mechelen deportiert worden seien und die Sipo hoffe, bis Ende Oktober 20 000 Juden zu deportieren.
Am 21. September ordnete Holm weitere Razzien in Antwerpen an, die bis zum 25. September andauerten. Diesmal überwachte Holms Mitarbeiter Karl Vierk die Operation. Juden gingen dabei in mehreren Lebensmittelrationierungseinrichtungen in die Falle, wo sie von SD-Leuten und flämischen SS-Männern in Zivil erwartet wurden. Außer Sicht standen bewaffnete Feldgendarmen bereit, um sie zu verhaften. Auch Nichtjuden, die über jüdische Ausweise Lebensmittelkarten bekamen, wurden verhaftet und gezwungen, über die Juden, die sie versteckten, zu berichten. Etwa 900 Juden wurden verhaftet und mit Lastwagen ins Lager Mechelen transportiert, die mehreren örtlichen Umzugsunternehmen gehörten. Die meisten der Deportierten wurden auf Transport XI deportiert, 142 von ihnen Transport XII hinzugefügt....
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  • YVA O.2 / 981
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : 1000,
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : 800,
    Date of Departure : 10/10/1942
    Ankunftsdatum : 12/10/1942
    Artikel ID : 5092772