Transport 21 von Berlin, Berlin (Berlin), Stadt Berlin, Deutsches Reich nach Riga, Rigas, Vidzeme, Lettland am 19/10/1942

Transport
Departure Date 19/10/1942 Arrival Date 22/10//1942
Synagoge in der Levetzowstrasse, Berlin Moabit-Tiergarten
Berlin-Moabit, Gueterbahnhof (Putlitzstrasse)
Personenzug
Am 19. Oktober wurden alle Deportierten vom Sammellager zu einem Güterbahnhof an der Putlitzstraße/Quitzowstraße in Berlin-Moabit gebracht. Dies geschah für gewöhnlich in den frühen Morgenstunden. Die Deportierten wurden gezwungen, ca. drei Kilometer zum Bahnhof zu marschieren, entlang der Jagowstraße, Alt-Moabit, Turmstraße, Perleberger Straße, Havelberger Straße und der Quitzowstraße. Nicht Gehfähige wurden mit Lastwagen dorthin gebracht.
Am Bahnhof standen von der Gestapo bestellte und von der Reichsbahn bereitgestellte Passagierwaggons dritter Klasse bereit und den Deportierten wurde befohlen einzusteigen. Dieser Transport fuhr am selben Tag ab. Es war der 21. von über 60 Transporten aus Berlin in den Osten (Osttransport), in denen insgesamt über 35.000 Juden aus Berlin in die Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportiert wurden. Dieser Transport bestand aus bis zu 962 Männern, Frauen und Kindern aus Berlin. Das Durchschnittsalter der Deportierten betrug 37 Jahre. Unter ihnen waren auch 209 Kinder unter 15 Jahren, darunter der damals zehn Jahre alte Bruder des später berühmten Showmoderators, Filmemachers und Vorstandsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, Hans Rosenthal (1925 – 1987). In einem separaten Abteil wurden Insassen des Polizeigefängnisses am Berliner Alexanderplatz deportiert. Während der Fahrt wurden die Juden von einem Wachkommando der Schutzpolizei bewacht. Das Ziel wurde ihnen nicht mitgeteilt und nach drei Tagen in überfüllten Waggons kamen sie am 22. Oktober am Bahnhof Skirotava am Stadtrand von Riga an.
Aus diesem Transport wurden 81 Männer nach ihrer handwerklichen Geschicklichkeit ausgewählt und zur Zwangsarbeit geschickt, wo sie unter unmöglichen Bedingungen arbeiten mussten. Der Historiker Wolfgang Scheffler gab im Jahr 2002 an, dass nur 17 von ihnen überlebten. Alle anderen Deportierten wurden am 22. Oktober 1942 kurz nach ihrer Ankunft in den Wäldern Rumbula und Bikernieki erschossen....
Heinz Krause - deported from Berlin to Riga on 19.10.1942