Transport 12 von Berlin, Berlin (Berlin), Stadt Berlin, Deutsches Reich nach Warsaw, Getto, Polen am 02/04/1942

Transport
Departure Date 02/04/1942 Arrival Date 05/04/1942
Synagoge in der Levetzowstrasse, Berlin Moabit-Tiergarten
Bahnhof Grunewald, Berlin
Personenzug
Warsaw,Getto,Polen
Dieser Transport fuhr ins bereits überfüllte Warschauer Ghetto.
Das Judenreferat der Berliner Gestapo unter der Leitung von SS-Untersturmführer Gerhard Stübs und seinem Stellvertreter Kriminaloberinspektor Franz Prüfer wurde beauftragt, die Transporte in Zusammenarbeit mit dem Judenreferat des RSHA (IVD1) durchzuführen. Den Vertretern der Berliner jüdischen Gemeinde wurde befohlen, Namenslisten für die Deportationen zu erstellen. Sie wurden gezwungen, aus ihrer Kartei einige Tausend Namen auszuwählen. Die jüdische Gemeinde hatte auch für die Verpflegung der Deportierten zu sorgen.
Vor dem Transport erhielten die zu Deportierenden eine Benachrichtigung über ihren bevorstehenden Abtransport, darunter die üblichen Anweisungen für Transporte aus dem Reich. Bis zu 50 kg Gepäck waren erlaubt. Sie erhielten auch ein Formular, in dem ihr verbliebenes Vermögen einzutragen war. Oftmals wurden die betroffenen Juden von Gestapomännern oder von jüdischen Ordnern, die von der SS eigens dafür angeheuert worden waren, zum Sammellager gebracht. Sie drangen gewaltsam in Wohnungen von Juden ein, deren Namen auf der Deportationsliste standen, und stellten sicher, dass die Bewohner zum Abtransport bereit waren. Die Opfer hatten einige Minuten um sich fertigzumachen und mussten dann ihre Wohnungen für immer verlassen. In diesen Fällen konnten sie nur wenig Gepäck mitnehmen. Auf der Straße mussten sie einen Lastwagen besteigen, mit dem auch andere Juden abgeholt wurden. Anschließend wurden sie zum Sammellager in die Synagoge Levetzowstraße 7-8 im Berliner Stadtteil Tiergarten gebracht. Nach der Ankunft in der Synagoge, wo sie von Schutzpolizisten bewacht wurden, wurden die Identität und der verbleibende Besitz der jüdischen Opfer umfassend registriert. Dieser Vorgang wurde oft von brutalen Misshandlungen begleitet. Die Gestapo zwang sie, ihr Eigentum aufzulisten und ihre Wohnungsschlüssel abzugeben. Dann mussten sie ein Dokument unterzeichnen, in dem sie auf ihren gesamten Besitz verzichteten und diesen dem Staat übertrugen. Sie wurden auch gezwungen, sämtliche Wertgegenstände und mitgeführtes Bargeld abzugeben. Zeitweise drängten sich mehr als 1.000 Menschen in der Synagoge und warteten tagelang auf die Abfahrt ihres Transports. Sie schliefen auf dem Fußboden oder auf Strohsäcken. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal und der Gemütszustand der Deportierten war entsprechend. Am Ort waren Ärzte und Krankenschwestern, die so gut es ging zu helfen versuchten, dennoch erlitten einige Menschen Nervenzusammenbrüche und manche begingen sogar Selbstmord. Nach Abgang des Transports bot die Gestapo die jüdischen Besitztümer in einer Auktion zum Verkauf an....
Overview
    Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
    Anzahl der Deportierten beim Abtransport : min: 984,max: 1025
    Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : min: 984,max: 1025
    Date of Departure : 02/04/1942
    Ankunftsdatum : 05/04/1942
    Artikel ID : 5092667