Synagoge in der Levetzowstrasse, Berlin Moabit-Tiergarten
Bahnhof Grunewald, Berlin
Personenzug
Lodz,Getto,Polen
Am 18. Oktober wurden alle Deportierten vom Sammellager zum Bahnhof Grunewald gebracht. Die nicht Gehfähigen wurden auf Lastwägen dorthin gebracht, während die anderen in strömenden Regen ca. sieben Kilometer durch die Stadt gehen mussten. Am Bahnhof standen Passagierwaggons dritter Klasse bereit und den Deportierten wurde befohlen einzusteigen. Während der Fahrt wurden die Juden von einem Wachkommando der Schutzpolizei bewacht. Nach Abgang des Transports bot die Gestapo die jüdischen Besitztümer in einer Auktion zum Verkauf an.
Dieser erste Transport aus Berlin (Welle I) fuhr am 18. Oktober vom Bahnhof Grunewald in Berlin ab und kam am 19. Oktober 1941 in Lodz an. Dieser Zug hatte von der Reichsbahn die Bezeichnung DA 4 erhalten und war der Erste von über 60 Transporten aus Berlin in den Osten (Osttransport), in denen insgesamt über 35.000 Juden aus Berlin in die Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa deportiert wurden.
In den letzten Kriegswochen verbrannten Mitglieder des Judenreferats der Berliner Gestapo alle Unterlagen der Abteilung. Für die ersten acht Transporte aus Berlin in den Osten, darunter die ersten vier Transporte nach Lodz, sind keine Deportationslisten erhalten. Nach dem Krieg wurden im Archiv des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg Kopien von Gestapoakten und Karteikarten entdeckt. Dadurch war es möglich, die Mehrheit der Namen der Menschen auf diesem Transport festzustellen, aber es ist schwierig, die genaue Anzahl der Deportierten zu rekonstruieren. Dieser Transport bestand aus 1.013 – 1.096 Personen. 1.093 Namen wurden im Gedenkbuch an die ermordeten Berliner Juden festgehalten....