Synagoge in der Levetzowstrasse, Berlin Moabit-Tiergarten
Bahnhof Grunewald, Berlin
Personenzug
Warsaw,Getto,Polen
Dieser Transport fuhr ins bereits überfüllte Warschauer Ghetto. Er war Teil eines größeren Transportes mit Juden aus Magdeburg und Potsdam, der aus bis zu 1.000 Männern, Frauen und Kindern bestand. Obwohl keine vollständige Namensliste für diesen Transport erhalten ist, wird angenommen, dass sich an Bord des Zuges 425 Juden aus Potsdam befanden, die zweite Deportation aus dieser Stadt. Zusätzlich waren mindestens 24 Kinder und vier Erzieher der „Israelitischen Erziehungsanstalt für geistig zurückgebliebene Kinder” aus Beelitz, einer Stadt 22 Kilometer südlich von Potsdam, an Bord.
Eine erhaltene Deportationsliste enthält nur 70 Namen von Juden aus Berlin. Man weiß, dass am 12. oder 13. April ein Transport die Stadt Brandenburg/Havel verließ und am 11. April ein Zug mit Juden aus Braunschweig abfuhr. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Deportierten dem Transport aus Berlin angeschlossen wurden.
Das Judenreferat der Berliner Gestapo unter der Leitung von SS-Untersturmführer Gerhard Stübs und seinem Stellvertreter Kriminaloberinspektor Franz Prüfer wurde beauftragt, die Transporte in Zusammenarbeit mit dem Judenreferat des RSHA (IVD1) durchzuführen. Den Vertretern der Berliner jüdischen Gemeinde wurde befohlen, Namenslisten für die Deportationen zu erstellen. Die jüdische Gemeinde hatte auch für die Verpflegung der Deportierten zu sorgen....
Klaus Dettmer, "Die Deportationen aus Berlin", in: Wolfgang Scheffler, Diana Schulle (ed.), "Buch der Erinnerung. Die ins Baltikum deportierten deutschen, österreichischen und tschechoslowakischen Juden", Vol. 1, (München: Saur, 2003) p. 191-197