Am 1. Januar 1944 löste der Leiter der Miliz, Joseph Darnand, René Bousquet als Generalsekretär der Polizei ab. Er verstärkte die Kollaboration der französischen Gendarmerie mit dem SD bei dessen Operationen gegen die Résistance und die Juden. Ab Dezember 1943 starteten die Alliierten massive strategische Bombenangriffe auf Frankreich, um ihre Landung im Juni 1944 vorzubereiten. Auch das Eisenbahnkreuz Noisy-le-Sec an der Deportationszuglinie aus Frankreich wurde schwer getroffen.
In Frankreich steigerten die Nazis die Exekution von Geiseln und die Deportation von Résistance-Mitgliedern zugleich mit der Verhaftung und Deportation der Juden. Die Büros der Union générale des israélites de France (UGIF) wurden geschlossen und die Mitarbeiter verhaftet. Kurz darauf wurden die Kinderheime Zielscheiben von Razzien, zuerst das Maison d’Izeu, wo die meisten Kinder am 13. April deportiert wurden. Einige Juden, die bis dahin als Druckmittel für Verhandlungen interniert waren, wurden später ebenfalls deportiert. Dies betraf etwa das Lager Vittel, dessen Juden nach Drancy verfrachtet wurden, um auf dem Transport vom 29. April 1944 nach Auschwitz deportiert zu werden, und die Frauen und Kinder von Kriegsgefangenen, die am 2. Mai sowie am 21. und 23. Juni von Drancy nach Bergen-Belsen deportiert wurden. In Serge Klarsfeld Gedenkbuch für die Juden Frankreichs von 1978 (Mémorial de la déportation des juifs de France) tragen diese Transporte die Nummer 80 (Transport 80A am 2. Mai, 80B am 21. Juli und 80D am 23. Juli).
Der 74. Transport verließ Paris-Bobigny am 20. Mai 1944. Die in Drancy erstellte Deportationsliste umfasst 1200 Namen. Eine Kopie dieser Liste ging der Union générale des israélites de France (UGIF) zu. Sie wurde nach dem Krieg vom Centre de Documentation Juive Contemporaine (CDJC) gefunden und von Serge Klarsfeld in seinem Gedenkbuch für die Juden Frankreichs veröffentlicht. Laut Klarsfelds Le Calendrier de la déportation umfasste dieser Transport 565 Männer, 632 Frauen und drei nicht spezifizierte Deportierte....