Der Transport vom 19. Juli setzte sich vorwiegend aus Juden zusammen, die am 20. August 1941 in Paris verhaftet worden waren. An diesem Tag nahm die französische Polizei als Vergeltung für Angriffe der Résistance gegen die deutschen Besatzungstruppen 4232 Juden französischer und anderer Nationalitäten fest. Sie wurden zuerst auf die Polizeistation gebracht und dann umgehend per Bus ins Internierungslager Drancy überführt, das infolge dieser Verhaftungen eingerichtet worden war. Die meisten der Internierten wurden auf den ersten Transporten aus Frankreich deportiert. Als die neuen Pläne zur Deportation großer Zahlen von Juden aus Frankreich im Sommer in die Tat umgesetzt wurden, wurden die verbliebenen Opfer der Vergeltungsfestnahmen von 1941 eingeschlossen.
Zusätzlich zu den seit ihrer Verhaftung im August 1941 in Drancy Internierten trieb man am 3. Juli in dem zum Lager gehörenden Rothschild-Hospital weitere 147 Juden zusammen, die schwerkrank daniederlagen. Die Rücküberführung dieser Patienten ins Lager kam völlig überraschend. Wie Dr. Robert Worms, der in dem Krankenhaus arbeitete, berichtete, befanden sich unter ihnen mehrere Totkranke mit Tuberkulose, einige mit ernsten Herzproblemen, ein amputierter Kriegsveteran und zahlreiche andere mit schweren Krankheiten. Alle Kranken, ohne Ausnahme, wurden abgeholt, einige von ihnen noch in ihren Schlafanzügen. Die Schwerkranken wurden auf Bahren getragen und der Rest in Zweiergruppen in Polizeiwagen nach Drancy gefahren. Mehrere von ihnen starben während der wenigen Wochen im Lager, die übrigen wurden auf dem Transport am 19. Juli deportiert.
Weitere 75 Frauen und 97 Männer wurden am Tag vor der Deportation aus Bordeaux im Département Gironde nach Drancy gebracht....
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Historischer Kontext
CENTRE DE DOCUMENTATION JUIVE CONTEMPORAINE, PARIS, FRANCE XXV b,c 1-249 copy YVA M.12 / 534