Der Transport verließ den Bahnhof Paris-Bobigny am 20. Januar 1944 mit 1,153 Juden an Bord. Die meisten der Deportierten waren französische Staatsbürger. Der Transport folgte auf die vielen Festnahmen von Einzelpersonen und Familien, die im Dezember 1943 in mehr als 50 Départements durchgeführt worden waren: in der Region von Paris, im Südosten, in Lyon und in Bordeaux. Die Deportation aller in Frankreich lebender Juden, unabhängig ihrer Nationalität, wurde erstmals mit diesem Transport in Angriff genommen. Die Verhaftungen wurden von der französischen und der deutschen Polizei durchgeführt, wobei der Transport durch die Geschwindigkeit, mit der man die Internierten deportierte, einen Wandel in der Deportationsfrequenz einleitete.
Die meisten der am 20. Januar 1944 Deportierten waren Ende Dezember und Anfang Januar verhaftet worden und verbrachten nur sehr kurze Zeit in Drancy. Seit dem 1. Januar 1944 fungierte René Bousquet nicht mehr als Generalssekretär der Vichy-Polizei. Er hatte versucht, die Autonomie der französischen Polizei im Rahmen der Verhaftungen zu wahren und die Deportationen von Juden mit französischer Staatsbürgerschaft hinauszuzögern. Auf ihn folgte Joseph Darnand, Gründer der Milice française (französische Miliz), Ehrenoffizier der Waffen-SS und glühender Antisemit. Vom Januar 1944 an führten die französische und die deutsche Polizei die Verhaftungen von Juden gemeinsam durch, unter aktiver Kollaboration der Miliz; dabei unterlagen sie nicht der Kontrolle der Regionalpräfekten.
Die Intensivierung der Festnahmen ab Januar 1944 zeigte sich besonders deutlich in Bordeaux. Über die dortigen Verhaftungen wurde 1998 im Prozess gegen Maurice Papan berichtet. Insgesamt wurden am 10. Januar 1944 in Bordeaux 317 Juden ergriffen und bis zum 12. Januar in der Synagoge der Stadt eingesperrt, bevor man sie am Bahnhof Saint Jean für die 25-stündige Reise in 24 Viehwaggons lud und bewacht von 44 französischen und deutschen Polizisten nach Bobigny verfrachtete....