Der Transport verließ den Bahnhof Paris-Bobigny am 7. Dezember 1943 mit 1,000 Juden an Bord. Vier jungen Männern, die Widerstandsbewegungen angehörten, gelang es während der Fahrt zu fliehen. SS-Obersturmführer Heinz Röthke hatte im November 1943 per Telegramm Eichmanns Genehmigung für die Vorbereitung des Transports eingeholt. Er erhielt sie am 3. Dezember. Am 4. Dezember informierten SS-Sturmbannführer Herbert Hagen und SS-Obergruppenführer Carl Oberg Heinrich Himmler, dass der Zug am 7. Dezember 1943 abfahren werde. Röthkes Telegramm zufolge verließ er die Bahnstation Paris-Bobigny um 12:10 Uhr mit 1000 Juden an Bord und wurde von deutschen Polizisten unter dem Kommando von SS-Obersturmführer Wannenmacher eskortiert.
Der Transport folgte der üblichen Deportationsroute, wie sie die Reichsbahn im November 1943 für die Gestapo erstellt hatte. Die Route verlief wie folgt: Paris-Bobigny, Noisy-le-Sec, Épernay, Châlons-sur-Marne, Revigny, Bar-le-Duc, Novéant-sur-Moselle, Metz, Saarbrücken, Homburg, Kaiserslautern, Mannheim, Frankfurt am Main, Fulda, Burghaun, Erfurt, Apolda, Weißenfels, Engelsdorf Mitte (Leipzig), Wurzen, Dresden, Görlitz, Kohlfurt, Arnsdorf, Königszelt, Kamenz in Niederschlesien, Neisse, Cosel, Heydebreck, Katowice (Kattowitz), Mysłowice (Myslowitz), Auschwitz. Der Zug wurde bis zur französisch-deutschen Grenze in Novéant-sur-Moselle – nach Hitlers Annexion von Elsass-Lothringen „Neuburg an der Mosel“ − von SNCF- Zugpersonal gefahren. Am Bahnhof von Novéant wurden diese dann vom Zugpersonal der Reichsbahn abgelöst. Die nächste Station, Metz, lag bereits im vom Deutschen Reich annektierten Lothringen. Der Zug fuhr dann entlang der Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem Protektorat Böhmen und Mähren nach Görlitz, dem Tor in die frühere Provinz Schlesien. Von dort ging es weiter zum Eisenbahnknotenpunkt in Kohlfurt (Wegliniec) und über Heydebreck, dem früheren Kandrzin (Kędzierzyn) ins südöstliche Ende des Reichs, bis der Zug das polnische Schlesien in Katowice (Kattowitz) erreichte, das als Hauptstadt des neugeschaffenen Ostoberschlesien diente. Zu diesem gehörte auch das 40 Km südlich von Katowice gelegene Auschwitz-Birkenau. Einige der Transporte (nicht der Transport 64) hielten zudem an der Bahnstation Cosel, wo die körperlich tauglichen Männer vom Zug genommen und zur Arbeit in Minen in der Region geschickt wurden, während der Rest der Passagiere weiter nach Auschwitz-Birkenau fuhr.
Vier junge Juden beschlossen, vor der Ankunft des Zugs auf deutschem Territorium zu fliehen. Gegen den Widerstand der anderen Passagiere im Waggon brachen sie mit Zangen eine Öffnung auf und sprangen nahe Pont-à-Mousson vom Zug, 15 Km vor der Grenze in Novéant und 30 km vor der Station in Metz. Bei den vier Entflohenen handelte es sich um César Chamay (der einige Monate später erneut gefangen wurde, aber auch dem Transportzug 79 vom 17. August 1944 entfliehen konnte), Francis und Maurice Pluntz sowie Feliz Dratwa. In seiner Zeugenaussage schilderte César Chamay seine Flucht:...