Die deutschen Behörden in Frankreich suchten nun nach Wegen, die Festnahme von in Frankreich lebenden ausländischen Juden zu intensivieren.
Am 30. Oktober schickte Röthke Knochen einen Bericht, der die Verhaftungsaktionen in der besetzten Zone zusammenfasste. In dem Bericht wurde konstatiert, dass insgesamt 1965 Juden festgenommen und ins Internierungslager Drancy gebracht wurden, und darum gebeten, die Abfahrt von drei Transporten nach Auschwitz in den ersten zehn Tagen des Monats November vorzubereiten. Außerdem ging aus ihm hervor, dass die deutsche Botschaft in Paris die Festnahme griechischer Juden mit Wohnsitz in Frankreich genehmigt habe und laut Meldeunterlagen im Département Seine 1416 Juden mit griechischer Staatsbürgerschaft registriert seien. Am Tag darauf, dem 31. Oktober, schickte Röthke einen Bericht an Eichmann in Berlin, aus dem hervorging, dass innerhalb weniger Wochen 3000 Juden im Lager Drancy inhaftiert sein würden und er daher vorhabe am 4., 6. und 9. November drei Transporte auf den Weg zu bringen.
Am 4. November wies der Pariser Polizeichef, Emile Hennequin, die Dienststellenleiter in Paris und dessen Vororten an, die griechischen Staatsbürger festzunehmen. Die Verhaftungsaktion begann am 5. November um Mitternacht und endete morgens um 6:00 Uhr. Die Häftlinge wurden auf die örtlichen Polizeistationen gebracht. Vor jeder warteten ein Bus und eine Wachmannschaft, um die Deportierten ins Lager Drancy zu bringen. Am 5. November schickte Röthke Knochen einen Bericht über die am Morgen durchgeführte Aktion: Demnach wurden 1060 Juden verhaftet, darunter 364 Männer, 523 Frauen und 173 Kinder....