Die Juden ohne Kinder wurden ins Lager Drancy überführt und von dort aus auf den nächsten Transporten deportiert. Unter den am 24. Juli 1942 nach Auschwitz-Birkenau deportierten Juden, waren auch kinderlose Juden, die am 16.-17. Juli verhaftet und nach Drancy überführt wurden. Jene mit Kindern wurden vor ihrer Überführung in die Lager Pithiviers oder Beaune-la-Rolande zuerst im Pariser Velodrome d‘Hiver interniert.
Am 22. Juli übermittelte Heinz Röthke dem Kommandanten der Feldgendarmerie in Paris Anweisungen bezüglich der anstehenden Transporte von Juden. Ein Fahrplan für die nächsten sechs Deportationszüge wurde festgelegt; der erste von ihnen sollte demnach am 24. Juli 1942 abfahren. Röthke bat die Feldgendarmerie um einen Begleitschutz, der aus einem Offizier und acht Polizisten bestehen sollte. Dieser Wachtrupp sollte am Abfahrtsdatum um 6:00 Uhr morgens im Lager Drancy bereitstehen.
Röthke bestätigte die Abfahrt des Transports DA 901 mit dem Ziel Auschwitz von der Bahnstation Bourget-Drancy am 24. Juli um 8:55 Uhr mit insgesamt 1000 Juden an Bord. Gemäß dem Fahrplan der ersten Deportation aus Pithiviers im Juni 1942 hat der Zug wohl die folgende Route genommen: Nach der Abfahrt aus Drancy passierte er Bobigny, Noisy-le-Sec, Épernay, Châlon-sur-Marne, Revigny, Bar le Duc, Lérouville und Novéant (Neuburg), den letzten Halt vor der deutschen Grenze. Transportleiter war Feldwebel Poller. Die französische Gendarmerie und ein kleines Kontingent der Feldgendarmerie bewachten den Zug bis zur Grenze in Novéant. An diesem Punkt übernahm die Ordnungspolizei die Überwachung. Im November 1943 erstellte die Reichbahn einen Fahrplan für die Transporte aus Frankreich ab diesem Datum. Für die Zeit davor verfügen wir über keine Unterlagen im Zusammenhang mit Fahrplänen von Transporten ab der französisch-deutschen Grenze nach Auschwitz-Birkenau, aber aller Wahrscheinlichkeit nach waren sie sehr ähnlich. Insofern haben die früheren Transporte nach Auschwitz, einschließlich dem aus Drancy vom 24. Juli, ab der Grenze wohl die folgende Route genommen: Saarbrücken, Frankfurt am Main, Dresden, Görlitz, Nysa, Kattowitz und schließlich Auschwitz....
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Historischer Kontext
CENTRE DE DOCUMENTATION JUIVE CONTEMPORAINE, PARIS, FRANCE XXV b,c 1-249 copy YVA M.12 / 534