Die Deportation der Juden im nördlichen Sachsen und dem Freistaat Anhalt begann im April 1942 und war im Herbst desselben Jahres mit drei relativ kleinen Transporten nach Theresienstadt abgeschlossen.
Der Dritte dieser Transporte fuhr am 2. Dezember 1942 ab und kam am selben Tag in Theresienstadt an. Auf diesem Transport befanden sich 70 Juden aus Magdeburg, Köthen, Zerbst, Gardelegen und anderen kleinen Orten in der Gegend. Alle Deportierten dieses Transports waren über 55 Jahre alt.
Die für die Deportation ausgewählten Juden aus Magdeburg wurden schriftlich benachrichtigt und mussten sich am Tag der Deportation in einem Sammellager, der „Freundschaftshalle“ in der Nähe des Bahnhofs einfinden. Nachdem sie gezählt waren, wurden sie mit Juden aus Nachbargemeinden zusammengelegt und zum Unterzeichnen eines Dokumentes, in dem sie ihren gesamten Besitz dem Deutschen Reich überschrieben, gezwungen. Danach mussten sie zum Bahnhof laufen, wo sie vermutlich in Passagierwaggons verladen wurden. Diese wurden an einen fahrplanmäßigen Zug gehängt, der über Leipzig und Dresden nach Theresienstadt fuhr. Am Bahnhof von Bauschowitz wurden die Deportierten von der SS und der tschechischen Gendarmerie aus dem Zug geholten und mussten mit ihrem Gepäck die circa drei Kilometer bis nach Theresienstadt laufen....