Transport XVI/1, Zug Da 517 von Weimar, Weimar (Weimar), Thueringen, Deutsches Reich nach Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei am 19/09/1942

Dieser Transport verließ Leipzig am 19. September 1942 und kam am Tag darauf in Theresienstadt an. Der Zug war als "DA 517" gekennzeichnet. Es handelte sich um den ersten und größten von insgesamt 19 Transporten, die während des Krieges von Leipzig nach Theresienstadt fuhren. Der überwiegende Teil der Deportierten bestand aus älteren Leuten (Alterstransport). Den vorliegenden Quellen zufolge setzte sich der Transport aus 877 bis 880 Personen zusammen. Insgesamt fuhren 19 Transporte von Leipzig ins Theresienstädter Ghetto, darunter waren 12 Einzeltransporte. Mit Ausnahme der Einzeltransporte hatten alle Deportationen ihren Ausgangspunkt an einem anderen Ort. Die Züge kamen ursprünglich aus Orten wie Weimar oder sogar aus weit entfernten Städten wie Frankfurt am Main. Sie hielten auf dem Weg nach Theresienstadt in Leipzig an, um Juden aus der Stadt und dem Umland aufzunehmen. Die Deportation hatte ihren Ursprungspunkt in Weimar (Thüringen), von wo der Zug am 19. September 1942 losfuhr. In Weimar waren die zumeist älteren Juden, die vorher bereits aus ihren Wohnungen in sogenannte "Judenhäuser" eingewiesen worden waren, vom Sammellager am Marstall zum Güterbahnhof in der Ettersburger Straße gebracht worden. Unter ihnen waren 60 ältere Juden, die aus Eisenach nach Weimar gebracht wurden, sowie 13 Juden aus Gera, eine jüdische Frau aus Weida und eine unbekannte Zahl von Juden aus Nordhausen (Thüringen). 15 ältere Juden aus Mühlhausen (Thüringen) wurden am 19. September 1942 zu Fuß vom Sammellager am Bastmarkt zum Güterbahnhof gebracht, von wo aus sie nach Weimar verbracht wurden. Von den Mühlhäuser Juden in diesem Transport war der jüngste 56 Jahre alt, der älteste 84. Auch in Jena (Thüringen) hatte die Gestapo am 4. September 1942 einen Deportationsbefehl für neun Juden ausgestellt, in welchem ihnen bekannt gegeben wurde, dass ihr Transport für den 19. September 1942 vorgesehen sei. Eine der zu Deportierenden war die 80-jährige Therese Zuckerkandl. Nach Erhalt des Deportationsbefehls nahm sie sich das Leben. Die anderen acht Jenaer Juden wurden abtransportiert. Es ist unklar, ob sie in Weimar oder Leipzig in den Transport eingereiht wurden....