Nach den großen Transporten des Jahres 1942 war die Zahl der Juden in den südwestlichen Provinzen Deutschlands sehr gering. Nach dem Januar 1944 lebten nur mehr 150 – 200 Personen im Gebiet rund um Stuttgart.
Dieser Transport kam aus Mannheim und kam am 17. Februar 1945 in Theresienstadt an. An Bord waren 144 Juden, die meisten von ihnen aus Mannheim, aber auch aus einem großen Gebiet rund um die Stadt, darunter Flehingen, Untergrombach, Karlsruhe, Käfertal, Baden-Baden, Heidelberg und Pforzheim. Der älteste Deportierte war 71 Jahre und der jüngste 12 Jahre alt.
Die Mehrheit der Deportierten in den letzten Transporten aus den Provinzen Württemberg und Hohenzollern nach Theresienstadt waren Juden aus Mischehen. Sie wurden für die Deportation eingeteilt, weil ihr nichtjüdischer Partner entweder gestorben war oder die Scheidung eingereicht hatte. Im Februar 1943 sandte das RSHA neue Deportationsrichtlinien an die lokalen Staatspolizeistellen. Ein Zwangsarbeiterverhältnis bot von da an keinen Schutz mehr vor Deportation. Jüdische Partner in existierenden Mischehen und „Geltungsjuden“ (Menschen mit gemischt deutsch-jüdischer Abstammung) waren von den Deportationen noch ausgenommen. Im Mai 1943 verschärften sich die Richtlinien, als Heinrich Himmler anordnete, alle Menschen, die nach den Nürnberger Gesetzen als Juden klassifiziert waren, aus Deutschland zu deportieren und am 18. Dezember 1943 erlaubte Heinrich Müller, der Chef der Gestapo die Deportation von Juden, die sich bis dahin in einer „Mischehe“ befunden hatten. Im Februar 1945 wurde entschieden, alle Personen mit gemischtem Abstammungsverhältnis (Mischlinge, Geltungsjuden) sowie alle jüdischen Partner in bestehenden Mischehen zu deportieren. Das Ende des Krieges war absehbar und so konnten sich viele für die Deportation vorgesehenen Juden verstecken. Andere wurden nicht registriert oder abtransportiert weil die anhaltenden Luftangriffe die Infrastruktur der Behörden und damit viele Unterlagen zerstört hatten....