Die deutschen Behörden schafften es, die letzte Deportation aus Münster und der Umgebung trotz des kommenden Kriegsendes zu verwirklichen. Einige lokale Behörden nahmen an der Deportation teil, darunter der Velener Polizeiwachtmeister Josef B., der am 1. Februar 1945 Ida Lehmann per Bahn zum Borkener Gefängnis führte. Idas nichtjüdischer Ehemann Franz begleitete sie dorthin. Später brachte man sie zu einem Bielefelder Gefängnis, von wo aus sie nach Theresienstadt deportiert wurde. Franz wurde kurz darauf zum „Volkssturm“ eingezogen.
Die meisten Juden in Bielefeld und der Umgebung wurden zu den Sammellagern ins Hotel „Stadt Bremen“ und in den ehemaligen Tanzsaal „Eintracht“ gebracht. Der Zug fuhr am 13. Februar 1945 mit 58 Menschen von Münster los. In Bielefeld und anderen Orten mussten noch Menschen zusteigen. Die Fahrt dauerte wegen der Störungen, die angesichts der Nähe zur Frontlinie verursacht wurden, eine ganze Woche. Es ist bekannt, dass der Zug über die folgenden Stationen fuhr: Hildesheim – 15. Februar 1945, Halberstadt – 16. Februar 1945, Halle/S. – 17. Februar 1945, Leipzig – 18. Februar 1945 und schließlich Theresienstadt am 20. Februar 1945 um 18:30.
Knapp eineinhalb Monate später, am 29. März 1945, besetzte die britische Armee Borken. Vier Tage später, am 2. April 1945, kapitulierte Münster gegenüber den amerikanischen Truppen. Die meisten Juden aus dieser Deportation haben überlebt....