Transport VI/2 von Hamburg,Hansestadt Hamburg (Hamburg),Hansestadt Hamburg,Deutsches Reich nach Theresienstadt,Getto,Tschechoslowakei am 19/07/1942
Transport VI/2 von Hamburg, Hansestadt Hamburg (Hamburg), Hansestadt Hamburg, Deutsches Reich nach Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei am 19/07/1942
Drei Transporte, einer nach Auschwitz und zwei nach Theresienstadt, verließen allein Hamburg in diesem Monat. An Bord dieser Züge befanden sich viele Mitglieder der jüdischen Gemeindeverwaltung, die am 1. August 1942 aufgelöst und in die “Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ eingegliedert wurde. Unter den Deportierten auf diesem Transport befanden sich der Gemeindesyndikus Dr. Nathan Max Nathan, der Bezirksfürsorger der Reichsvereinigung in Nordwestdeutschland, Dr. Berthold Simonsohn, sowie die Sekretärin der Reichsvereinigung, Ida Hagenow. Sie verstarb im Mai 1944 in Theresienstadt. Dr. Nathan Max Nathan und Dr. Berthold Simonsohn wurden im Herbst 1944 nach Auschwitz weiterdeportiert. Dr. Nathan wurde dort ermordet. Dr. Simonsohn überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Kauffering. Durch die ersten 7 Transporte zwischen Herbst 1941 und Sommer 1942 verlor die jüdische Gemeinde Hamburgs mehr als 75 % ihrer verbliebenen Mitglieder, darunter auch viele der Führungsfiguren.
Der zweite Transport von Hamburg nach Theresienstadt verließ den Hamburger Bahnhof am 19. Juli 1942 und erreichte sein Ziel am Folgetag. An Bord befanden sich 801 Personen. Unter den Deportierten befanden sich auch Juden aus den umliegenden Städten und Gemeinden, unter anderem aus Lübeck (mindestens 18 Menschen), Kiel (7), Uelzen (5) und Rendsburg (2). Sie wurden zunächst in das Gebäude der Volksschule in der Schanzenstrasse gebracht, das als Sammellager diente. Ihr Gepäck durfte maximal 50 Kilogramm wiegen, alle darüber hinausgehenden Besitztümer mussten zurückgelassen werden. Im Sammellager mussten die Deportierten eine entwürdigende Durchsuchung über sich ergehen lassen. Dann zwang man sie zum Unterzeichnen eines Dokumentes, in dem sie ihren gesamten Besitz dem Deutschen Reich überschrieben.
Die Transporte wurden nicht im Geheimen durchgeführt. In ihrem autobiografischen Roman beschreibt Berthie Philipp eine Szene, die sich im Zusammenhang mit dem Abtransport der Juden abspielte:...
Beate Meyer, "Die Deportationen der Hamburger Juden 1941-1945, in Beate Meyer," ed., Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933-1945 (Landeszentrale für politische Bildung, 2006), pp. 42-78
Ina Lorenz, "Aussichtsloses Bemühen. Die Arbeit der Jüdischen Gemeinde 1941–1945," in: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (Hrsg.), Die Deportation der Hamburger Juden 1941–1945 (Hamburg: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, 2002), pp. 31-43
Beate Meyer, Auszug aus einem Interview mit Frau Ingrid Wecker geb. Riemann vom 18.6.1992, geführt von Beate Meyer, in Beate Meyer, ed., Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933-1945 (Landeszentrale für politische Bildung, 2006), pp. 127-130
Angelika Eder, "Die Deportationen im Spiegel lebensgeschichtlicher Interviews," in: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hrsg., Die Deportation der Hamburger Juden 1941-1945 (Hamburg: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, 2002), pp. 45-59
Frank Bajohr, "Die Deportation der Juden: Initiativen und Reaktionen aus Hamburg," in: Beate Meyer (edt.), Die Verfolgung und Ermordung der Hamburger Juden 1933-1945 (Landeszentrale für politische Bildung, 2006), pp. 33-41
Transportdetails
Victims' Names
Related Places
Overview
Anzahl der Transporte im Ereignis : 1
Anzahl der Deportierten beim Abtransport : min: 771,max: 801
Anzahl der Deportierten bei der Ankunft : min: 771,max: 801