Die Deportationen von älteren Juden aus Breslau in Durchgangslager im ländlichen Niederschlesien begannen schon im Juli 1941, durch die Initiative vom Gauleiter Karl Hanke. Im Herbst 1941 fuhr Alfred Hampel, der Leiter des Judenreferats in der Breslauer Staatspolizeileitstelle, nach Berlin, wo er Erlasse und Dokumente bezüglich der Deportation von Juden “nach dem Osten“ erhielt.
Transport IX/2 fuhr am Abend des 30. August oder am Morgen des 31. August vom Odertor-Bahnhof ab und kam am 31. August in Theresienstadt an. Er war der Zweite von 12 Transporten, die sich zumeist aus älteren oder privilegierten Juden aus der Provinz Niederschlesien zusammensetzten. In diesem Transport befanden sich 1065 Juden, Einwohner der Bezirke Breslau und Liegnitz, die zuvor in die Durchgangslager Riebig (Rybna), Tormersdorf (Zoar) und Grüssau (Krzeszów) eingewiesen worden waren. Für diesen Transport bestellte die Gestapo von der Reichsbahn einen Sonderzug, der die Nummer DA 508 zugewiesen bekam.
Bevor sich die deportierten Juden versammeln mussten, schickte der Leiter des Judenreferats Benachrichtigungen an die Staatspolizeistellen in der Provinz, in denen er die Meldung von bestimmten Juden in Sammellagern in Breslau verlangte. Breslauer Juden, die für diesen Transport bestimmt waren, wurden festgenommen, in ihren Häusern von Schutzpolizisten und NSDAP Aktivisten registriert und anschließend mit Lastwagen zu den Sammellagern gebracht. Waren sie nicht aufzufinden, so wurde eine Fahndung eingeleitet....
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BStU HA IX/11 ARCHIV ZUV 52 Bd. 1, 2, 3, 4, 5, 11, 12, 13, 17, 21, 22, 23, 26, 54, 56, GA Bd. 1, GA Bd. 2, GA Bd. 3, GA Bd. 4, GA Bd. 5, GA Bd. 6, GA Bd. 8, GA Bd. 9, GA Bd. 10, GA Bd. 12, GA Bd. 7, GA Bd. 13, GA Bd. 14, GA Bd. 15, GA Bd. 16, copy YVA TR.10 / 3100