Dieser Transport fuhr am 17. Juli 1942 von München ab und kam einen Tag später in Theresienstadt an. Der Transport bestand aus 50 älteren Juden, die meisten von ihnen Frauen. Zehn hatten im Lager Berg am Laim gelebt and 40 wurden vor der Deportation aus ihren Münchner Wohnungen ins Sammellager Milbertshofen gebracht.
Die Gestapo hatte die Münchner jüdische Gemeinde gezwungen, bei der Organisation der Deportationen mitzuhelfen. Eine Kartei mit Namen und Adressen aller Münchner Juden existierte in dreifacher Ausführung in der Arisierungsstelle, dem Büro der jüdischen Gemeinde und in der Münchner Gestapozentrale. Diese Kartei wurde dazu verwendet, die verschiedenen Transporte zusammenzustellen. Die Gestapo bestimmte die Transporte aufgrund verschiedener Kriterien, wie Alter, Arbeitsfähigkeit und mehr. Ungefähr eine Woche vor einem geplanten Transport wies die Gestapo die jüdische Gemeinde an, die Opfer über ihre geplante „Evakuierung“ nach Theresienstadt zu informieren.
Die jüdische Gemeinde musste für die Finanzierung des Transportes aufkommen, Essen für die Deportierten bereitstellen und Helfer bezahlen, welche sich um das Gepäck kümmerten. Ein oder zwei Tage vor der Deportation wurden diejenigen, welche noch nicht im Sammellager Milbertshofen lebten, von der Gestapo abgeholt. In großen, geschlossenen Möbelwagen wurden sie von ihren Wohnungen ins Sammellager gebracht, für gewöhnlich in der Nacht oder am frühen Morgen. Für ein oder zwei Tage blieben sie in Milbertshofen. Sie wurden durchsucht und ihre letzten Wertsachen wurden beschlagnahmt. Die Deportationsopfer mussten bürokratische Vorgänge und die letzte Phase der Enteignung über sich ergehen lassen. Ihre Vermögenserklärungen wurden eingesammelt und es wurde ihnen mitgeteilt, dass ihr Eigentum aufgrund „staatsfeindlicher Aktivitäten“ beschlagnahmt worden war....