Transport Eq von Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 12/10/1944

Die Transportbefehle wurden vom Zentralamt zur Regelung der Judenfrage in Prag an den Lagerkommandanten Karl Rahm gegeben. Vilem Cantor zufolge, der die Transportregistrierung (Transportevidenz) in Theresienstadt leitete, gab der Kommandant die Transportbefehle an den Ältestenrat weiter, der gezwungen war, sie zu befolgen. Sie enthielten das Datum des Transports, die Anzahl der zu deportierenden Juden sowie besondere Kriterien: Bei diesem Transport sollten Personen bis zum Alter von 65 Jahren, in der Öffentlichkeit bekannte Personen, so genannte "Prominente", sowie Juden, die bis hierhin von den Transporten ausgeschlossen gewesen waren, deportiert werden. Die Befehle beinhalteten auch die Namen verschiedener anderer Personen, die in den Transport einzuschließen seien (Weisungen). Dier Ältestenrat berief dann ein Treffen mit bis zu 30 oder 40 Personen ein, die unterschiedliche Abteilungen und Nationalitäten innerhalb des Ghettos repräsentierten, um die Deportationsliste zu beschließen. Die Liste schloss auch eine Reserve von 20% des Transports ein. Falls aus irgendeinem Grund bestimmte Häftlinge nicht deportiert wurden, sollten sie durch andere, deren Namen auf der Liste auftauchte, ersetzt werden. Am 9. Oktober verließ ein Transport mit 1.600 Personen das Ghetto. Am nächsten Tag wurden die als Reserve auf der Liste aufgeführten Personen zusammengerufen, ihnen wurde befohlen, sich für den Transport am 12. Oktober zu melden. Während der Nacht wurden weitere Häftlinge einbestellt, denen befohlen wurde, sich am Mittag des 11. Oktober in der Abfertigungshalle, der so genannten "Schleuse" zu melden, die sich in den Hamburger Baracken befand. Die Häftlinge durften nicht mehr als 30 kg Handgebäck in zwei Stück mitnehmen, das kein Werkzeug, Eimer und Waschschüsseln enthalten durfte. Denjenigen, die ihr Gepäck nicht selbst tragen konnten, wurde von einem Lastenträger von der Transportabteilung des Ältestenrats geholfen. Während der Quarantäne in der Abgangshalle konnte der Ältestenrat den auf ihren Transport wartenden Juden mit Lebensmitteln und Vorräten helfen. Am 12. Oktober wurde ein dringendes Memorandum an die Haus- und Blockältesten geschickt, mit dem sie über den Beginn der Deportation, um 11:30 Uhr, informiert wurden....