Transport Dl von Theresienstadt, Getto, Tschechoslowakei nach Auschwitz Birkenau, Vernichtungslager, Polen am 06/09/1943

Der Transport ist in den Tagesbefehlen des Ältestenrats vom 3. September 1943 angeführt. Jeder für den Transport vorgesehene Häftling wurde schriftlich benachrichtigt, dass er bzw. sie für einen “Arbeitstransport” eingeteilt worden sei und sich am Abfahrtstag auf dem Sammelplatz zu melden habe, in der sogenannten Schleuse, die sich in der Hamburger Baracke befand. Den zu Deportierenden wurde erlaubt, begrenztes Gepäck mitzunehmen, in der Regel ein Koffer pro Person. Augenzeugenberichten zufolge wurden einige der für den Transport bestimmten Häftlinge direkt, und offensichtlich willkürlich, in die Schleuse gebracht. Die Häftlinge, die bei ihrer Deportation nach Theresienstadt eine Identifikationsnummer erhalten hatten, wurde nun eine neue Deportationsnummer zugewiesen, die sie um den Hals tragen mussten. Nachdem sie gezählt worden waren, wurden sie zum Theresienstädter Bahnsteig gebracht, erst kürzlich von jüdischen Arbeitern gebaut, wo sie in den schon wartenden Zug gezwungen wurden. Der Transport mit der Bezeichnung “Dl” verließ Theresienstadt am 6. September 1943 und war einer der ersten beiden Transporte in das Familienlager von Auschwitz-Birkenau. Der andere Transport, mit der Bezeichnung “Dm”, sollte noch am selben Tag Theresienstadt verlassen. Auf dem ersten Transport befanden sich 2,479 Männer, Frauen und Kinder, die meisten unter 60 Jahre alt. Der Zug erreichte Auschwitz-Birkenau zwei Tage später, am 8. September. Die Züge von Theresienstadt nach Auschwitz fuhren zuerst nördlich nach Dresden, dann Richtung Osten nach Breslau (Wroclaw) und Kattowitz (Katowice). Bei seiner Ankunft in Auschwitz wurde Jakob Edelstein von den anderen Deportierten getrennt. Unter dem Vorwand, er sei für die Flucht von Häftlingen aus Theresienstadt verantwortlich, sperrte man ihn in den “Strafblock” 11 des Lagers. Die anderen Deportierten wurden in das neu errichtete Familienlager gebracht. In den Lagerakten sind sie mit dem Vermerk gelistet: “SB [Sonderbehandlung, Nazi-Euphemismus für Massenmord] mit sechsmonatiger Quarantäne”....