Den Aussagen der Überlebenden zufolge erfolgte die Benachrichtigung durch die Gestapo in diesem Fall drei Tage im Voraus. Eva Herrmannova, geb. 1929 in Wien, erzählt in ihrer Aussage im Jahr 1996, dass ein Einheimischer ihnen auf dem Weg zur Sammelstelle in Prag zurief: "Gut, dass ihr schon geht [wegkommt]".
Die Deportationspflichtigen wurden im Radionmarkt in Holešovice, einem Viertel von Prag, versammelt. Dort wurde ihnen „Wohnraum“ zugewiesen, bei dem es sich um ein winziges Stück blanken Bodens in einer Reihe von schmutzigen Baracken ohne sanitäre Einrichtungen handelte. Tschechische Polizisten bewachten die Grenzen der Anlage, während SS-Einheiten im Inneren stationiert waren.
Während ihres Aufenthalts mussten die Deportationsopfer zahlreiche Formulare ausfüllen, darunter eine Vermögenserklärung, und Lebensmittelkarten, Wohnungsschlüssel, Bargeld und Wertsachen abgeben. Während dieses Registrierungsprozesses mussten sich viele der Opfer eingehenden und oft brutalen Verhörmethoden unterziehen....