Die Transportbefehle wurden an den Lagerkommandanten, Siegfried Seidl von der "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" in Prag gegeben, der sie an den jüdischen Ältestenrat des Ghettos weiterreichte.
Dem Historiker Tomáš Fedorovič zufolge wurden mit den Osttransporten aus Theresienstadt die Juden deportiert, die zuvor nur kurze Zeit im Ghetto verweilt hatten. Folglich stammten die meisten Deportierten der sechs Transporte zwischen Juli bis September 1942 nach Maly Trostinez und Baranawitschy (Baranowicze) aus dem Protektorat, aus den Bezirken Kolin (Kolín), Olmütz (Olomouc) und Prag, während nur 64 Juden aus Deutschland und Österreich kamen.
Der Transport Bn verließ am 22. September 1942, mit 1.000 Juden an Bord, Theresienstadt nach dem weißrussischen Minsk. Es war der fünfte und letzte Transport aus dem Ghetto mit diesem Fahrtziel, allerdings erst nachdem die Minsker Transporte einige Monate zuvor eingestellt worden waren. Doch wurden die deportierten Juden nicht wie zuvor ins Ghetto nach Minsk, sondern direkt in das Dorf Maly Trostenets gebracht, das zirka 15 Kilometer südöstlich in der Nähe der gleichnamigen sowjetischen Kolchose lag, in der nun SS-Angehörige stationiert waren. In Maly Trostinez wurden insgesamt 65.000 Juden umgebracht, in der gesamten Umgebung 200.000 Juden. Die Opfer waren Juden aus Deutschland, Holland, Polen, Österreich, der Tschechoslowakei und aus dem nahliegenden Minsker Ghetto....